Forschung 20. Juli 2022 Von Wolfgang Schmitz Lesezeit: ca. 2 Minuten

Arbeit: Ohne angepasste Kommunikation keine Erfolgsgeschichte der Digitalisierung

Ein wissenschaftliches Projekt zum Thema Digitalisierung in Betrieben, an dem Hochschulen und Unternehmen beteiligt waren, kommt zu verblüffenden Ergebnissen. Eine Kernbotschaft an die Praxis: Kommunikation sollte als eigener „Posten“ bei der Digitalisierung verstanden werden.

Innovationsprozesse benötigen die Lupe und den Mut, seinen eigenen Betrieb neu zu entdecken, so Hochschulforscher.
Foto: PantherMedia / sdecoret

„Schaut man sich die Veränderungen in der Arbeitswelt an, wird klar: Ob Maschinensteuerung, digitale Laufkarten, Shopfloor-Infopoints oder modernes Wissensmanagement – keine der digitalen Maßnahmen hat nachhaltig betriebliche Probleme vollends gelöst, aber neue Aufgaben und Herausforderungen hervorgebracht.“ So ernüchternd steht es in einer aktuellen Studie zum Thema Digitalisierung in Betrieben, an der die Uni Witten/Herdecke (UW/H) federführend beteiligt war.

Arbeit: Bei Digitalisierungsvorhaben muss sich nicht nur das Management austauschen

Die meisten Betriebe stehen demnach vor dem Dilemma, einerseits die leistungsfähigsten elektronischen Programme einführen zu wollen, andererseits nicht abhängig zu werden von einer Hardware, einer Software oder dem Dienstleister. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fürchteten um ihre Arbeitsplätze, das Management bange um seine Kontrollmöglichkeiten und die Geschäftsführung um die Autonomie ihres Betriebs.

Digitalisierung: „Was keiner von der Stange fertig hat, ist die Gesamtintegration“

„Bei Digitalisierungsvorhaben müssen alle Beteiligten sich untereinander austauschen, nicht nur beispielsweise das Management“, so Projektleiter Dirk Baecker von der UW/H. Innovation entstehe nur aus einem Prozess, den man nicht für selbstverständlich hält. Man brauche den Mut, seinen eigenen Betrieb neu zu entdecken. „Man muss lernen, mit den Programmen umzugehen und mit den neuen Organisationsformaten, die diese Programme nahezu zwangsläufig mit sich führen.“

Carsten Meinhardt, Produktionsleiter bei der Nass Magnet GmbH und einer der Projektpartner, ergänzt: „Und immer muss man damit rechnen, dass die wirklichen intelligenten Lösungen bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in den Schubladen schlummern. Daher muss ein Betriebsklima sichergestellt werden, in dem es gelingt, die Intelligenz im Betrieb dem Betrieb zur Verfügung zu stellen.“

Kommunikation als eigenen „Posten“ bei der Digitalisierung zu begreifen, sei daher eine Kernbotschaft des Projekts an die Praxis. Nur so schaffe man den Sprung von der immer noch vorherrschenden rein zweckorientierten „Werkzeugperspektive“ der Digitalisierung zu einer Systemperspektive, die es erlaubt wie einfordert, den Betrieb insgesamt auf den Prüfstand zu stellen.

Künstliche Intelligenz unbemerkt im Arbeitsalltag integriert

Das Forschungsprojekt „KILPaD“ zu agiler Digitalisierung

Drei Jahre lang untersuchte das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt „Kommunikation, Innovation und Lernen in der Produktionsorganisation unter Bedingungen agiler Digitalisierung (KILPaD)“ die Zukunft der Arbeit. Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) kooperierte dabei mit dem Lehrgebiet Lebenslanges Lernen an der FernUni Hagen. Hinzu kamen fünf mittelständische Firmen sowie die Zukunftsallianz Maschinenbau, das VDI Technologiezentrum, die Organisationsberatung OSB und die Universität Konstanz.

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