Corona 26. Aug 2021 Von Stefan Asche Lesezeit: ca. 1 Minute

Impfen: Milchshake statt Spritze

US-Forschende wollen Exosome aus Kuhmilch nutzen, um Wirkstoffe zu transportieren. Weitere Anwendungsfelder finden sich in der Neurologie und der Kardiologie.


Foto: panthermedia.net/Iakov

Medikamente lassen sich in Exosomen zum Bestimmungsort bringen, sagen Forscher des Virginia Polytechnic Institute and State University. Da Exosome in großen Mengen in Kuhmilch vorhanden sind, ließen sie sich extrahieren und medizinisch einsetzen. „Stellen Sie sich vor, Sie bekommen einen Milchshake, der in Exosome verpackten Impfstoff enthält statt einer Spritze. Ein anderer könnte Exosome enthalten, die mit einem therapeutischen Peptid beladen sind, das das Herz vor einem Myokardinfarkt schützt“, sagt Forschungsleiter Rob Gourdie.

Exosome waren bisher schwer zu isolieren

„Doch Exosome sind schwer aus anderen Milchproteinen und Lipiden zu isolieren“, so Gourdie. Sein Team hat es dennoch geschafft. In einem mehrstufigen Extraktions- und Reinigungsprozess gelang es Gourdies Gruppe, aus nicht pasteurisierter Kuhmilch hochreine Exosomen herzustellen. Der Prozess ist skalierbar, sodass sich auch große Mengen industriell herstellen lassen. Aus einer Gallone Milch (knapp vier Liter) gewinnen die Forscher eine Tasse voll Exosome.

Wofür Exosome eigentlich dienen

Exosome sind biologische Kapseln, die einen Durchmesser von ein paar Dutzend Nanometern haben. Sie werden von vielen Körperzellen des Menschen und von Säugetieren produziert, um Moleküle zwischen der Zelle und ihrer Umgebung zu transportieren. Das geschieht, um mit anderen Zellen und Geweben zu kommunizieren. Durch Exosome können Zellen physiologische Prozesse wie Gerinnung, interzelluläre Signalübertragung und Abfallmanagement steuern.

Blut-Hirn-Schranke überwunden

Exosome können laut Gourdie sogar die Blut-Hirn-Schranke durchdringen, eine Membran, die das Gehirn vor Krankheitserregern und schädlichen Chemikalien schützt. Damit ergibt sich eine neue Möglichkeit zur Behandlung neurologischer Erkrankungen und Hirntumoren. Die Kapseln seien robust genug, um enzymatischem Abbau sowie Schwankungen des pH-Werts und der Temperatur in Darm und Blutkreislauf standzuhalten, was sie zu einem erstklassigen Kandidaten für die Medikamentenabgabe mache.

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Bundesagentur für Arbeit

Technische/-r Berater/-in (w/m/d) für den Technischen Beratungsdienst

Recklinghausen, Ahlen-Münster, Coesfeld
Helmholtz-Zentrum Hereon

Doktorandin (m/w/d)

Geesthacht (bei Hamburg)
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Baumanagerin / Baumanager (w/m/d)

Berlin
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Ingenieurin / Ingenieur in der Fachrichtung Gebäude-, Elektro- oder Versorgungstechnik (w/m/d)

Berlin
Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Stiftungsprofessur Ressourceneffiziente Produkt- und Prozessentwicklung Bes. Gr.: W 2

Jena
RWTH Aachen University

Full Professor (W2, Tenure Track W3) in Process Metallurgy in a Circular Economy Faculty of Georesources and Materials Engineering

Aachen
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB)

Projektleiter/in "Altlasten und Kampfmittel" (w/m/d)

Bernau
Minebea Intec GmbH

Automations- / Inbetriebnahmeingenieur (m/w/d)

Hamburg
Hensoldt Sensors GmbH

Systemingenieur*in Sekundärradar / IFF (m/w/d)

München/Taufkirchen
HENSOLDT Sensors GmbH

Head of N&G Radar Planning & Cables (w/m/d)

Ulm
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen aus der Kategorie Gesundheit