PRODUKTION 15. Juli 2019 U. W. Schamari Lesezeit: ca. 2 Minuten

Mikromontage wird ein großes Thema für immer mehr Unternehmen

Hightech-Schwerpunkt mit viel Zukunftspotenzial für die Industrie - so präsentieren sich die Unternehmen rund um den Bereich Mikrosystemtechnik auf der Motek 2013 in Stuttgart.

Produkt-Miniaturisierung stellt die Entwickler von Mikromontagetechnik vor neue Herausforderungen. Im Bild eine Prüfzelle für Kleinstbauteile.
Foto: Frei Technik+Systeme

Die Motek 2013 hat auch den Technologiepark „Microsys“: Denn für die Mikrotechnik ergeben sich mittlerweile beachtliche Synergien, wobei die Bereiche Mechatronik, Feinwerktechnik, Mikrosystem- und Nanotechnik sowie Mikroelektronik herausragen. Zukunftsperspektiven sollen in Stuttgart für entwickelnde wie für produzierende Unternehmen aufgezeigt werden, schließlich gewinnt die Mikrotechnik als Querschnittsaufgabe immer stärkere Präsenz. Mit Mikromotoren ist auch die Wittenstein AG, Igersheim, als Aussteller vertreten. „Im Vordergrund stehen nicht nur innovative und leistungsfähige Produkte, sondern auch Verbesserungen bei Maschinenkonzepten, in der Steuerungstechnik, bei Software sowie bei Werkzeugen und Prozessen“, so Unternehmenssprecherin Sabine Maier kurz vor der diesjährigen Motek.

Denn die Entwicklung und Herstellung von Sondermaschinen für Applikationen, die präzise Positionierungen erfordern und sich dabei aktuell immer mehr in den µm-Bereich verlagern, stellen eine neue Herausforderung dar. Geschäftsführer K.-H. Gross von der Proaut Technology GmbH in Berlin, die kundenspezifische Automatisierungslösungen realisiert, erklärt dazu: „Es müssen häufig neue Verfahren, Prozessschritte und neuartige Materialien eingesetzt werden.“ Dies sei mit Risiken behaftet, die oft nicht durch Erfahrungen abgedeckt seien.

Der teuerste Fertigungsschritt bei der Herstellung von Mikrosystemen ist die Mikromontage. Dafür kennt Winfried Korb von der Arteos GmbH in Seligenstadt eine Reihe von Gründen: „Es gelten hier andere Gesetze als in der Makrowelt, etwa beim Greifen und Ablegen der Mikrokomponenten. Und das Mikrofügen ist ebenso wie das Kombinieren der unterschiedlichsten Materialien eine gewaltige Sache.“ Das Fokussieren auf Technik, Automatisierung und Werkzeuge stelle nur einen Weg dar, der oft nicht der beste sei. Erst das Optimieren der vier Mikromontage-Kernfaktoren Personal, Equipment, Produkt und Prozess ermöglichten wirtschaftliche Lösungen.

Die Einschätzung des hohen Kostendrucks teilt Jürgen Göbel, Geschäftsführer bei Desoutter in Maintal: „Um die Funktionstüchtigkeit sicherzustellen, Ausfälle zu vermeiden und die Montageprozesse abzusichern, müssen die Hersteller einen größer werdenden Aufwand betreiben.“ Der Trend zur Miniaturisierung von Komponenten – und damit auch von Bauteilen, die montiert werden müssen – sei ja nicht neu. Handys, Festplatten oder medizinische Geräte seien mit der Zeit immer kleiner geworden, und mit ihnen beispielsweise auch die Schrauben, welche die Bauteile zusammenhalten. Allerdings würden in vielen Fällen aus Gründen des Designs weniger Schrauben eingesetzt, so dass die einzelne Schraubverbindung viel wichtiger werde. Daher suche der Markt für die Montage mit kleinen und kleinsten Schrauben vor allem intelligente Lösungen, um die Qualität in den Griff zu bekommen.

Einen wachsenden Aufwand für die Mikromontage bestätigt auch Iris Jaskulski von der Promess Gesellschaft für Montage- und Prüfsysteme in Berlin: „Wir beobachten auf der einen Seite einen steigenden Bedarf an elektrischen Antrieben für einfache Applikationen aufgrund der Energieeffizienz – und auf der anderen Seite einen zunehmenden Trend zu komplexeren Aufgabenstellungen aufgrund höherer Anforderungen der Unternehmen an Funktion und Technik.“ Sie sehe die technischen Herausforderungen darin, Produkte zu entwickeln, die der steigenden Komplexität der Prozesse gerecht werden.

Dass technische Geräte immer kompakter werden und zugleich immer mehr Funktionen auf engstem Raum vereinen, bestätigt auch Markus Klaiber, Technischer Geschäftsführer von Schunk in Lauffen. „Das gilt“, so Klaiber, „für massenhaft produzierte Konsumgüter wie Smartphones ebenso wie für hochwertige Hightechlösungen in der Medizintechnik.“ Moderne Mikromontagesysteme eröffneten in diesem Zusammenhang sowohl bei der Produktion großer Serien als auch bei kleinen und mittleren Stückzahlen enorme Produktivitätspotenziale. Mit ihnen ließen sich selbst anspruchsvolle Mikromontageprozesse automatisiert und damit besonders prozessstabil realisieren.

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