Werkzeug- und Formenbau 28. Feb 2022 Von Stefan Asche Lesezeit: ca. 4 Minuten

Stahl für weiche Gummis

Fahrzeugdichtungen sind nicht besonders sexy – es sei denn, man betrachtet sie aus den Augen eines Produktionstechnikers. Dann werden sie ebenso aufregend wie herausfordernd. Das erleben die Mitarbeiter eines kleinen Unternehmens aus dem Odenwald täglich.

Prototypen von Dichtungsecken, erstellt im Technikum der Opus Formenbau GmbH & Co. KG.
Foto: Martin Maier/ Opus Formenbau

Was haben Lamborghini Aventador, Bentley Continental Cabriolet und Ford Fiesta gemeinsam? Teile ihrer Tür-, Fenster- oder Verdeckdichtungen stammen aus den Formen desselben Herstellers: der Opus Formenbau GmbH & Co. Aber warum setzen sowohl die Schmieden von High-End-Luxusgeschossen als auch die Anbieter von Brot-und-Butter-Karossen auf die Odenwälder? Die Antwort ist simpel: Es gibt weltweit kaum Alternativen – jedenfalls dann nicht, wenn es um die Spezialformen geht, die zur Produktion der Dichtungsecken benötigt werden.

Formidabel: Eine voll kinematisierte, teilautomatisierte Serienform mit mehreren Kavitäten. Foto: Opus Formenbau

Diese Formen sind höchst komplex und damit schwierig zu fertigen. Denn die in ihnen erzeugten Produkte werden im Alltag mit vielen Herausforderungen konfrontiert. „Die Dichtungen müssen Regenwasser durch zahlreiche Lippen und innenliegende Kanäle zuverlässig abführen“, erklärt Opus-Chef Michael Feist. „Sie müssen dabei zu 100 % dicht sein – und zwar sowohl bei Wolkenbrüchen auf dem Parkplatz als auch bei 250 km/h auf der Autobahn und einsetzendem Nieselregen.“

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