Ariane 6 23. Okt 2023 Von Iestyn Hartbrich Lesezeit: ca. 1 Minute

Diese Tests muss die Ariane 6 vor dem Erstflug noch absolvieren

Nach Hardware-Problemen beim belgischen Zulieferer Sabca schmeißen ESA und ArianeGroup ihre Testreihenfolge um. Die neue europäische Rakete wird nun noch später abheben.

Endmontage der Ariane 6 in Les Mureaux.
Foto: ArianeGroup/MIP/Thomas Leaud

Der erste Start einer Ariane-6-Rakete verzögert sich weiter. Zusätzlich haben die europäische Weltraumagentur ESA, die französische Agentur Cnes und der Raketenbauer ArianeGroup die Reihenfolge der verbleibenden Tests angepasst.

Betroffen war ein Hydraulikteil des belgischen Zulieferers Sabca

Auslöser war ein Hardwareproblem an der Hauptstufe. Für den 3. Oktober war am Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, ein Heißlauftest geplant, bei dem die Stufe gezündet und für die komplette Betriebsdauer betrieben werden sollte: 470 s lang. Bei den Vorbereitungen stellte sich heraus, dass im Hydrauliksystem, das den Anstellwinkel des Triebwerks verändert (Thrust Vector Control), ein unerwartet hoher Druck herrschte. Das bedeutet: Wäre dies ein realer Flug gewesen, wäre die Rakete nicht manövrierfähig gewesen.

Interview mit Arianespace-Chef Stéphane Israël über die Probleme in der europäischen Raketenindustrie

Das betroffene System wird vom belgischen Zulieferer Sabca gebaut. Laut ESA hat das Unternehmen bereits ein Ersatzexemplar gefertigt. Aktuell sucht eine Arbeitsgruppe aus ESA, Cnes und ArianeGroup nach dem Fehler.

Tests in umgekehrter Reihenfolge

Um die Verzögerung bis zum Erststart der Ariane 6 zu minimieren, soll die geplante Testreihenfolge umgedreht werden. Als nächstes findet demnach Ende Oktober das sogenannte Launch Rehearsal statt, bei dem die Sequenz bis zum Start der Rakete bei unterschiedlichen Umweltbedingungen durchlaufen wird. Hier wird das Zusammenspiel aus Launchpad, Tanksystem und Rakete erprobt.

Der Heißlauftest des Hauptstufentriebwerks Vulcain 2.1 ist nun für den 23. November angesetzt. Dieser Test ist Teil der Qualifizierung der Ariane-6-Rakete. Das Datum für den Erstflug wird laut ESA erst danach festgelegt.

Europa steht ohne Rakete da

Im Dezember soll ein letzter wichtiger Test stattfinden: Am Triebwerksteststand des DLR in Lampoldshausen soll die Oberstufe samt Vinci-Triebwerk den bereits dritten Heißlauftest absolvieren. Diesmal sollen Flugzustände simuliert werden, in denen die Stufe bereits beschädigt ist.

Man halte an einem Startfenster im Jahr 2024 fest, teilte die ESA mit. Ursprünglich hätte die Ariane 6 bereits 2020 fliegen sollen. Weil im Sommer die letzte Ariane-5-Rakete gestartet ist, steht Europa aktuell ohne eigene Schwerlastrakete da.

Themen im Artikel

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Technische Universität Dresden

Wiss. Mitarbeiter:in (m/w/d) Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung

Dresden
VDI Technologiezentrum

Ingenieur*in im Themenbereich Bauwesen & Nachhaltiges Bauen

Berlin, Düsseldorf
Frankfurt University of Applied Sciences

Professur (Bes. Gr. W2 HBesG) für das folgende Fachgebiet: Straßenentwurf und Verkehrstechnik

Frankfurt am Main
Hochschule Schmalkalden

Lehrkraft für besondere Aufgaben für Mathematik und Physik im Ingenieurstudium

Schmalkalden
Hochschule für angewandte Wissenschaften München

Professur für Gebäudeautomation (W2)

München
IPG Automotive GmbH

Simulationsingenieur (m/w/d)

verschiedene Standorte
TenneT

Ingenieur Asset Management für die dynamische Blindleistungsbereitstellung (FACTS) (m/w/d)

Lehrte, Bayreuth
TenneT

Genehmigungsplaner für das Projekt Isar-Altheim (m/w/d)

Bayreuth
TenneT

Ingenieur als BIM Experte (m/w/d)

Lehrte, Bayreuth
TenneT

Bauingenieur für Infrastrukturprojekte mit Fokus Tiefbau und Tunnel (m/w/d)

Lehrte, Bayreuth, Hamburg
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Top 5 aus der Kategorie Raumfahrt