Falsch entsorgte Lithiumzellen werden zu tickenden Zeitbomben
Der gedankenlose Umgang mit Lithiumbatterien und -akkus gefährdet nicht nur Mensch und Maschine in der Recyclingbranche. Er treibt auch die Versicherungsprämien in die Höhe. Schuld daran sind Verbraucherinnen und Verbraucher, doch die wissen nur wenig von dem Problem.

Im Experiment zeigt sich die Gefährlichkeit eines Lithiumakkus; das eingeklinkte Infrarotbild zeigt die Hitzeverteilung. Der Akku wurde nur gequetscht und sollte dabei den Transportzustand oder die Situation auf einem Transportband einer Recyclinganlage simulieren. Es kam auch ohne Zündquelle zu einer Explosion.
Foto: VOEB/Feuerwehr AT/R.Berger
Lithiumbatterien und wieder aufladbare Lithiumakkus finden sich in blinkenden Kinderschuhen, Tablets, Smartphones, Stabmixern, singenden Grußkarten und Gartengeräten. Sie treiben E-Roller an und verhelfen der E-Bike-Branche zu einem ungeahnten Verkaufsboom. Aufgrund ihrer hohen Energiedichte sind sie für mobile Anwendungen aller Art unersetzbar. Das ist die eine Seite der Medaille.
Auf der anderen Seite brennt es nicht nur in Deutschland jeden Tag in einer Recyclinganlage, sagen Entsorgerverbände wie der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. (bvse) und der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE). Auch Anlagenbetreiber warnen vor einem Problem, das im Allgemeinen unter Ausschluss der öffentlichen Beobachtung abläuft – wenn nicht gerade eine komplette Anlage unübersehbar mit schwarzen Qualmwolken abfackelt.
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