Klimaschutz 01. Feb 2023 Von Holger Kroker Lesezeit: ca. 3 Minuten

Studie: Das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 1,5 °C für den Klimaschutz nicht erreichbar

Ein gelbes, zerkratztes Hinweisschild mit der Aufschrift „1,5-Grad-Ziel“ vor dem Berliner Reichstagsgebäude. Um das Ziel zu erreichen, müssten alle Länder bis 2050 die „Netto-Null“ bei den Treibhausgasemissionen erreichen. Das heißt, dass das betreffende Land die Atmosphäre nicht mehr mit klimawirksamem Emissionen belasten darf. Dass das noch zu erreichen ist, stellt eine neue Studie infrage.
Foto: dpa picture alliance / SULUPRESS.DE/Torsten Sukrow

Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C ist derzeit nicht plausibel. Das zeigt eine neue zentrale Studie des Exzellenzclusters „Klima, Klimawandel und Gesellschaft“ (CLICCS) der Universität Hamburg. Entscheidend für das Einhalten der Temperaturgrenzen von Paris ist demnach der soziale Wandel. Bisher sind die Klimaschutzbemühungen jedoch. Vor diesem Hintergrund muss auch die Anpassung an Klimafolgen anders angegangen werden.

Das im Klimaschutzabkommen von Paris 2015 vereinbarte Temperaturziel mag technisch vielleicht noch machbar sein, realistisch ist es aber nicht mehr: „Wir werden uns darauf einstellen müssen, in einer Klimazukunft mit einer globalen Erwärmung zu landen, die über 1,5 °C liegt“, sagte die Soziologin Anita Engels von der Universität Hamburg heute (1. Februar 2023) bei der Vorstellung des zweiten „Hamburg Climate Future Outlook“ des Exzellenzclusters „Klima, Klimawandel und Gesellschaft“ (CLICCS) der Universität Hamburg.

So erreichen Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland das 1,5-Grad-Ziel

Für die Studie haben 62 Sozial- und Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler des Hamburger Exzellenzclusters CLICCS untersucht, welche Faktoren entscheiden, ob die Klimaschutzziele von Paris erreicht werden oder eben auch nicht. Ihr Befund: Die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf möglichst 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau werde verfehlt, weil weltweit gesehen der dafür notwendige transformative gesellschaftliche Wandel nicht schnell genug vorankomme.

Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, dürfte weltweit kein Land mehr netto Treibhausgase ausstoßen

„Um die Klimaschutzziele einhalten zu können, müssen alle Staaten der Erde mit ihren Karbonemissionen auf netto-null kommen“, betont der Klimaforscher Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie, der zusammen mit Anita Engels die Outlook-Studien des CLICCS leitet. Netto-Null bedeutet, dass das betreffende Land die Atmosphäre nicht mehr mit klimawirksamem Emissionen belasten darf. Um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten, müsste das weltweit spätestens 2050 der Fall sein. „Technisch wäre das vermutlich weiterhin möglich“, so Anita Engels, „aber wir möchten wissen, ob das realistisch zu erwarten ist.“ Da fällt die Antwort der Studie negativ aus.

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