Ifo-Geschäftsklima: Exklusive Sektoranalyse aus den Branchen Metalle, Elektronik und Hochbau
Der Ifo-Geschäftsklimaindex verharrte im Februar bei 85,2 Punkten. So steht es um die Branchen Kunststoffe, Maschinenbau und Tiefbau.

Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im März auf 86,7 Punkte, nach 85,3 Punkten im Februar. Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit der aktuellen Lage. Die Erwartungen stiegen merklich. Die deutsche Wirtschaft hofft auf Besserung, kommentiert das Ifo Institut.
Ifo-Konjunkturexperte Felix Leiss wirft in diesem Monat exklusiv für VDI nachrichten einen tieferen Blick in die Sektoren Metalle, Elektronik und Hochbau.
Metallerzeugung und -bearbeitung
In der energieintensiven Branche Metallerzeugnisse war die Stimmung weiterhin sehr gedrückt, wenngleich die Geschäftserwartungen über die letzten Monate zumindest eine gewisse Erholung erfuhren. Die Unternehmen erwarten in Summe aber noch keine Kehrtwende, die pessimistischen Stimmen bleiben klar in der Überzahl. Vor dem Hintergrund einer schwachen Nachfrage und gut gefüllter Fertigwarenlager blieben die Produktionsprogramme restriktiv. Zum Jahresbeginn war in der Branche eine Auslastung von 74,0 % erfasst worden, was deutliche 7,1 Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittel liegt. Infolge der anhaltenden Unterauslastung und der trüben Aussichten planten viele Betriebe Stellenabbau.
DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse
In der Branche zeigte sich am aktuellen Rand eine Stabilisierung des Geschäftsklimas, das Niveau blieb aber weiterhin schwach. Die Firmen klagten an manchen Stellen über eine rückläufige Nachfrage und sinkende Auftragsbestände. Obwohl die Produktion zurückgenommen wurde, konnte der Lagerdruck nicht reduziert werden. Zu Beginn des Quartals hatte die Auslastung 78,3 % betragen, verglichen mit 83,8 % im langfristigen Durchschnitt. Die Personalplanungen blieben vor diesem Hintergrund restriktiv. Einen möglichen Lichtblick sahen die Unternehmen im Exportgeschäft, hier wurde im Kontrast zu den Vormonaten wieder mancherorts mit einer positiven Entwicklung gerechnet. Insgesamt hellten sich die Geschäftsperspektiven für die kommenden Monate ein Stück auf, in Summe wurde aber immer noch eine ungünstige Entwicklung erwartet.
Hochbau
Im Hochbau blieb die Situation sehr angespannt. Die vorherrschende Unzufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage hat kaum abgenommen, dazu waren die Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr fast unvermindert von Sorgen geprägt. Die zuletzt wieder merklich gestiegenen Bauzinsen belasteten dabei den Ausblick, die erhoffte Erholung rückt weiter in die Ferne. Im Rahmen der aktuellen Umfrage klagte etwas mehr als die Hälfte der Firmen über Auftragsmangel, die Auslastung der Maschinen war mit 62,3 % entsprechend niedrig. Dazu stieg der Anteil an Betrieben mit Finanzierungsschwierigkeiten nochmals etwas an. Derzeit meldeten 9,1 % der Teilnehmenden entsprechend, nach 8,7 % im Vormonat.
Automotive
Architektur

Chemie

Elektronik

Gummi und Kunststoffwaren
Maschinenbau
Tiefbau
Das Ifo Institut fragt monatlich bei 9000 Unternehmen in Deutschland wichtige Daten ab. So ermitteln die Münchner Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach Branchen gesplittet die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für die nächsten sechs Monate in den Unternehmen. Beispiel: Wenn 40 % der Befragten ihre derzeitige wirtschaftliche Lage positiv beurteilen, 60 % dagegen negativ, ergibt das eine Geschäftslage von –20 %.