Konjunktur 26. Apr 2022 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 2 Minuten

Kirchhoff: „Putin wird nicht mehr lange ohne westliche Technologie weitermachen können“

Arndt Kirchhoff, Unternehmer und Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW, lehnte gestern Abend vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf einen Rückzug vom Atomkraft- und Kohleausstieg ab. Die Diskussionen dazu findet er „nicht hilfreich“.

War gestern Abend Gast bei der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf: Arndt Kirchhoff, Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW.
Foto: Kerstin Kokoska/ Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW

Arndt Kirchhoff trat gestern Abend vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in NRW in einer Doppelfunktion auf: Der Diplom-Wirtschaftsingenieur Arndt Kirchhoff ist Vorsitzender des Beirats der Kirchhoff Gruppe und CEO der Kirchhoff Holding GmbH & Co. KG. Die familiengeführte Unternehmensgruppe ist mit weltweit rund 13 000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 2,18 Mrd. € im Jahr 2021 ein bedeutendes mittelständisches Unternehmen der Autozuliefererbranche. Sein Unternehmen hat zurzeit nach Auskunft von Kirchhoff noch etwa 30-40 Mitarbeitende in Russland. Er wisse aber gar nicht, ob die dortige Tochter überhaupt noch zur Gruppe gehöre oder bereits russisches Staatseigentum sei. Die Konten seien in jedem Fall eingefroren. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung sagte er: „Putin wird nicht mehr lange ohne westliche Technologie weitermachen können.“

Die Stimmung in der deutschen Belegschaft sei angesichts der Lage und der ständigen Herausforderungen durch Engpässe in der Lieferkette nervös, er aber weiterhin positiv gestimmt. „Als Unternehmer müssen sie optimistisch sein und den Leuten Wege aufzeigen, dass es weitergeht“, so Kirchhoff.

Wirtschaftliche Risiken des Ukrainekrieges sind schwer kalkulierbar

Kirchhoff schlägt Drosselung des Gases von 20 % für alle vor

Sein Unternehmen habe stets in schwierigen Ländern nach dem Prinzip agiert: Nur so viel, dass es im Fall von Enteignung oder sonstigen Krisen das Unternehmen als Ganzes nicht beeinträchtigt. Viele andere Unternehmen seien da ganz anders betroffen. Kirchhoff kritisierte, dass Haushalte im Notfall nicht von einer Drosselung bei der Gaszuteilung betroffen sein würden. Er schlug Kürzungen in Höhe von 20 % für Haushalte und Unternehmen vor. „Wir haben die Debatte, ob jemand zu Hause lieber bei zwei Grad mehr sitzen möchte, aber keinen Job mehr hat, oder ob er zwei Grad weniger hat und dafür noch einen Job, noch gar nicht geführt“, so Kirchhoff.

Gasfelder in der Nordsee prüfen

Zur Energiekrise sagte er, er lehne einen Rückzug vom Atomkraftausstieg ab und forderte dazu auf, eher die Gasfelder in der Nordsee unter die Lupe zu nehmen. Auch Fracking sei keine Option, nur „im Notfall“. Die Diskussionen dazu findet er „nicht hilfreich“. Kirchhoff schlug vor, den Gasfeldern in der Nordsee mehr Aufmerksamkeit zu schenken und als Energiequelle zu prüfen.

Die Globalisierung habe viel Segen gebracht, müsse jetzt aber neu justiert werden. Bereits vor Corona und Krieg hätte man in den Unternehmen angesichts der Klima- und sonstigen Herausforderungen über neue Lieferketten nachgedacht. Auch die Ansiedlung von Halbleiterindustrie in Deutschland sei ein guter Schritt. Dass China und die USA in diesem Segment so bedeutsam geworden seien, liege in der Subventionspolitik der EU begründet. Dies habe sich mittlerweile geändert.

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