Konjunktur 16. Mai 2022 Von André Weikard Lesezeit: ca. 2 Minuten

Ukrainekrieg trifft den Maschinenbau hart

Die Ausfuhren des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus brachen im März um 6,2 % ein, meldet der Branchenverband VDMA.

Der Ukrainekrieg hinterlässt deutliche Spuren in der Ausfuhrstatistik des deutschen Maschinen- und Anlagebaus.
Foto: PantherMedia / Andrii Mykhailov

Der Krieg in der Ukraine hat die Versorgung mit Vorprodukten weiter beeinträchtigt und den Maschinen- und Anlagenbau ausgebremst. Im Januar und Februar 2022 erreichten die Maschinenexporte aus Deutschland noch ein Wachstum von 4,8 % im Vergleich mit dem Vorjahr. Im März erfolgte dagegen ein abrupter Rückgang um 6,2 %. In Summe führte die Branche damit im ersten Quartal dieses Jahres Maschinen und Anlagen im Wert von 43,6 Mrd. € aus. Das sind lediglich 0,4 % mehr als 2021, teilt das Statistische Bundesamt auf Grundlage vorläufiger Zahlen mit. Preisbereinigt gingen die Exporte in diesem Zeitraum sogar um 4,7 % zurück. Importiert wurden dagegen deutlich mehr Maschinen (6,4 % Steigerung gegenüber 2021). „Die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau sind im Vertrauen auf eine gute weltweite Nachfrage mit Zuversicht ins neue Jahr gestartet. Doch die Geschäftserwartungen haben sich infolge des Ukrainekriegs stark eingetrübt“, erklärt VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers dazu.

Ausfuhren nach China leiden noch immer unter Coronalockdowns

Die Maschinenausfuhren nach China gingen im ersten Quartal – und damit bereits vor dem Lockdown in Schanghai – um 6,9 % auf 4,5 Mrd. € zurück. Entsprechend gering sind die Hoffnungen, dass sich die Situation im April gebessert haben könnte. „In unserer kürzlich unter Geschäftsführern chinesischer Tochtergesellschaften deutscher Maschinen- und Anlagenbauer durchgeführten VDMA-Konjunkturumfrage haben diese ihre Umsatzerwartungen deutlich heruntergeschraubt. In Summe gehen unsere Mitglieder vor Ort von einem preisbereinigten Nullwachstum für 2022 aus“, so Wiechers.

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Dagegen entwickeln sich die Maschinenausfuhren in die Vereinigten Staaten weiterhin sehr positiv. Der Exportwert legte im ersten Quartal um 13,9 % auf 5,4 Mrd. € zu. In die Staaten der Europäischen Union exportierten deutsche Unternehmen im ersten Quartal 2022 Maschinen im Wert von 18,9 Mrd. €. Das entspricht einem Rückgang von 2,9 %. Einzig nach Italien wurden mehr Maschinen verkauft (+7,6 %). Rückläufig war das Geschäft dagegen mit den wichtigen Partnern in Frankreich (–6,2 %), Niederlande (–4,4 %) und Österreich (–5,8 %). Erfreulich entwickelten sich die Ausfuhren nach Indien mit einem deutlichen Plus von 37,1 %.

Kriegsbedingter Einbruch bei den Exporten nach Russland, Belarus und in die Ukraine

Erwartungsgemäß sanken die Exporte nach Russland im März drastisch um 72,6 %. Das ist deutlich mehr als die Gesamtheit der deutschen Warenausfuhren nach Russland. Sie ging im März um 58,7 % zurück. Auch beim Blick auf die Ausfuhren in die Ukraine zeigt sich ein ähnliches Bild. Maschinenexperten verringerten sich im Vergleich mit dem gleichen Vorjahreszeitraum um 89,4 %. Nach Belarus wurden 62,9 % weniger Warenwerte ausgeführt.

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