Kritische Infrastrukturen 08. Nov 2022 Von Wolfgang Heumer Lesezeit: ca. 4 Minuten

Schutz auf und unter Wasser: Norwegen bittet Nato um Hilfe

Permanente Lagebilder sind eine Grundvoraussetzung für den Schutz kritischer Infrastruktur. Doch auf und unter den Meeren ist die Informationsbeschaffung schwierig. Die Bundeswehr hilft daher derzeit Norwegen, das DLR hat dazu vor Jahren ein eigenes Institut gegründet.

Der Einsatzgruppenversorger Berlin und die Fregatte Schleswig-Holstein - hier beim deutsch-norwegischen Manöver „JFSE Heimdall“ - tragen zum Lagebildaufbau vor Norwegens Küste bei. Im Hintergrund eine Bohrinsel, eine kritische Infrastruktur auf See.
Foto: BS/Bundeswehr

Auf dem Weg in den „Nordflankenraum“ der Nato beobachteten die Marinesoldaten an Bord der deutschen Fregatten der Klasse 123 „Rheinland-Pfalz“, „Mecklenburg-Vorpommern“ und „Schleswig-Holstein“ das Meer diesmal noch aufmerksamer als sonst. In dem Seegebiet im Nordatlantik vor der norwegischen Westküste ragen zahlreiche Öl- und Gasförderplattformen aus dem Meer; unter Wasser verlaufen für die Energieversorgung Europas wichtige Leitungen.

Diese „kritische Infrastruktur“ ist nach den Anschlägen auf die Ostsee-Pipelines Nord-Stream 1 und 2 zum Sorgenkind geworden; die Nato koordiniert nun den Aufbau eines umfassenden Lagebildes der Region, um mögliche Angriffe rechtzeitig erkennen zu können.

Sabotage denkbar: Lecks an Nord Stream 1 und 2

Wie und mit welchen Technologien die deutschen Schiffe kürzlich auf dem Weg zu dem deutsch-norwegischen Schießmanöver „JFSE Heimdall“ zu diesem Lagebild beitrugen, ist Geheimsache. Aber dass die Soldaten nicht nur auf ihre Ferngläser vertrauten, ist klar: „Im Prinzip geht es darum, mit Sensoren möglichst viel darüber zu erfassen, was normal ist, um dann später eine Abweichung zu erkennen“, erläutert der Sprecher der Marine, Kapitän zur See Johannes Dumrese.

September 2022: Das Leck in der Gaspipeline Nord Stream 1 in schwedischen Hoheitsgewässern. Foto: Swedish Coast Guard

Vor fünf Jahren gegründet: Das DLR-Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen in Bremerhaven

Kontinuierlich ein verlässliches und aktuelles Lagebild zu gewinnen, gehört zu den komplexesten Aufgaben beim Schutz kritischer Infrastrukturen auf und unter der Wasseroberfläche. „Schon die Länge von Öl-, Gas- oder Stromleitungen unter Wasser macht deutlich, dass eine lückenlose ständige Überwachung schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist“, sagt Frank Sill Torres, Direktor des DLR-Institutes für den Schutz maritimer Infrastrukturen in Bremerhaven.

Wie Nato und EU in der Arktis mit Russland umgehen sollten

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