Unternehmen 21. Jul 2023 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 2 Minuten

CO2-Bilanzierung stellt Unternehmen vor Probleme

Firmen werden zunehmend mit Anforderungen zur Erstellung von CO2-Bilanzen auf Prozess-, Organisations- oder Produktebene konfrontiert. Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) hat festgestellt, dass es dabei zu Problemen kommt.

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Ab 2025 müssen alle in der EU börsennotierten Unternehmen für das Geschäftsjahr 2024 einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Zu den obligatorischen Angaben gehört auch eine Bilanz der Treibhausgasemissionen. Die Berichtspflicht gilt außerdem für alle nicht börsennotierten Betriebe, die zwei dieser drei Kriterien erfüllen: Eine Bilanzsumme über 20 Mio. €, Nettoumsatzerlöse über 40 Mio. € sowie mehr als 250 Beschäftigte.
Foto: panthermedia.net/Olivier Le Moal

Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) hat eine Bestandsaufnahme zur aktuellen Situation der CO2-Bilanzierung in der Praxis der Betriebe in der deutschen Metall- und Elektroindustrie durchgeführt. Ein Ergebnis ist: Die Ermittlung von CO2-Emissionen auf betrieblicher Ebene ist nicht trivial und stellt insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen eine Herausforderung und zusätzliche Belastung dar. „Auch wenn öffentlich viel über CO2-Emissionen auf globaler und länderbezogener Ebene berichtet und diskutiert wird: Die korrekte Erfassung und Bilanzierung für betriebliche Prozesse, Organisation und Produkte sind für viele Unternehmen in der praktischen Umsetzung noch mit erheblichen Schwierigkeiten und hohem Aufwand verbunden“, so Olaf Eisele, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fachbereichs Unternehmensexzellenz am ifaa.

Erkenntnisse der Bestandsaufnahme: Die CO2-Bilanzierung ist kosten- und zeitintensiv

Die Ermittlung von CO2-Emissionen erfordere eine umfassende Erhebung von Daten aus verschiedenen Quellen und deren Prüfung, was sehr komplex und mit einer Reihe von Schwierigkeiten verbunden sein kann. Zur vollständigen Erfassung von Emissionsdaten sei zudem die Anwendung verschiedener Datenermittlungsverfahren und Hilfsmittel erforderlich. Die Auswahl und kombinierte Anwendung verschiedener Verfahren, Methoden und Werkzeuge sei herausfordernd und setze umfangreiche Kenntnisse und Kompetenzen voraus. Insbesondere Daten zu indirekten CO2-Emissionen, die außerhalb des Unternehmens anfallen (z. B. Materialherstellung bei Lieferanten, Nutzung von Produkten durch Kunden, Entsorgung Abfallprodukte), seien häufig nicht verfügbar oder nur schwer korrekt zu quantifizieren. Zudem gebe es ein Problem mit der Datenqualität: Sie hänge von der Genauigkeit und Verlässlichkeit der erhobenen Daten ab. Durch geschätzte, unvollständige oder fehlerhafte Daten könnten falsche Schlussfolgerungen gezogen und falsche Entscheidungen im Unternehmen getroffen sowie die Glaubwürdigkeit und Reputation (Stichwort Greenwashing) gefährdet werden.

„Bei Greenwashing kommt Druck auf die Unternehmen von den Beschäftigten zu“

Eisele benennt auch den Zeitaufwand als Herausforderung: Eine CO2-Bilanzierung könne mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand verbunden sein. Der Aufwand steige mit zunehmender Komplexität der Organisation, Produktpalette, Produktbestandteile und Wertschöpfungskette. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen fehlten allerdings häufig die Ressourcen zur eigenständigen CO2-Bilanzierung. Sie sind dann auf externe Unterstützung angewiesen, was jedoch auch Ressourcenaufwand und Kosten für das Unternehmen bedeute.

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