Arbeitsmarkt 23. Sep 2021 Von VDI Lesezeit: ca. 2 Minuten

Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren nimmt wieder zu

Der VDI-Ingenieurmonitor registriert eine starke Nachfrage nach Ingenieur*innen, vor allem aus den Sparten Bau, Energie und Informatik.

Erholt: Die Zahl der offenen Stellen in den Ingenieur- und Informatikerberufen lag zuletzt wieder über dem langfristigen Durchschnitt. Der Coronaeinbruch scheint überwunden zu sein.
Foto: PantherMedia / ilixe48

Nachdem die Coronakrise vor allem im dritten Quartal 2020 noch negative Spuren auf dem Ingenieurarbeitsmarkt hinterlassen hat, zeigen sich im zweiten Quartal 2021 deutlich positive Signale auf der Nachfrageseite.

Betrug die Gesamtzahl der offenen Stellen in den Ingenieur- und Informatikerberufen im dritten Quartal 2020 noch 95 900 und sank im vierten Quartal auf 92 400, so stieg die Nachfrage im ersten Quartal 2021 auf 102 500 und im zweiten Quartal auf 117 150. Damit lag im zweiten Quartal 2021 die Gesamtzahl der offenen Stellen über dem langfristigen Durchschnitt der zweiten Quartale von 2015 bis 2019 in Höhe von 116 600. Zu diesen Ergebnissen kommt das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft IW, das für den VDI den Ingenieurmonitor erstellt.

Etwas zeitverzögert reagiert die Entwicklung bei den Arbeitslosen

Die Zahl der Arbeitslosen in den Ingenieur- und Informatikerberufen betrug im dritten Quartal 2020 rund 46 100, blieb auf ähnlichem Niveau bis zum ersten Quartal 2021 (46 200) und sank dann deutlich im zweiten Quartal 2021 auf 42 400. Für das kommende Quartal wird mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet.

Vor diesem Hintergrund sind die Engpässe am Arbeitsmarkt im zweiten Quartal 2021 wieder deutlich gestiegen. Kamen rechnerisch auf 100 Arbeitslose im dritten Quartal 2020 noch 208 offene Stellen und im vierten Quartal 2020 insgesamt 203, so stieg die Engpasskennziffer im ersten Quartal 2021 auf 222 und im zweiten Quartal auf 277. Besonders groß ist dabei der Mangel in den Ingenieurberufen Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur, gefolgt von den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik und den Informatikerberufen. Engpässe – wenn auch auf geringerem Niveau – bestehen auch in allen anderen Ingenieurberufen.

Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten stieg auch in der Krise

Der Blick auf die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung verdeutlicht, dass die mit der Coronakrise verbundene starke konjunkturelle Eintrübung zwar den Umfang offener Stellen reduziert und die Gesamtzahl an Arbeitslosen in diesem Zeitraum erhöht hat, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den Ingenieur- und Informatikerberufen aber selbst in diesem Zeitraum weiter gestiegen ist.

Unter anderem betrug die Zunahme 3,2 % in den Informatikerberufen und 2,2 % in den Bauingenieurberufen. Das deutet darauf hin, dass Unternehmen ihre Stammbelegschaft erfolgreich halten und teilweise sogar ausbauen konnten.

Strukturell zeigt sich über einen Zeitraum von acht Jahren – von Ende 2012 bis Ende 2020 –, dass die Beschäftigung besonders stark in den Informatikerberufen mit einem Plus von 93,9 % gestiegen ist. Besonders groß war dabei das Beschäftigungswachstum in Berlin/Brandenburg und Bayern. Am zweitstärksten nahm die Beschäftigung in den Ingenieurberufen in der Sparte Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur mit 38,8 % zu.

Im Süden höchste Bedeutung von Ingenieur- und Informatikerberufen

Die höchste Bedeutung hat die Beschäftigung in Ingenieur- und Informatikerberufen in Bayern und Baden-Württemberg. Am höchsten ist der Anteil der Informatiker*innen an allen Beschäftigten mit 1,6 % in Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg und Berlin/Brandenburg mit je 1,3 % (darunter: Berlin mit 1,8 %). Besonders niedrig ist hingegen die Quote in Sachsen-Anhalt/Thüringen mit 0,45 %.

In den Ingenieurberufen finden sich die höchsten Beschäftigtenanteile mit 3,8 % in Baden-Württemberg und mit 3,6 % in Bayern. In Sachsen-Anhalt/Thüringen sind die Anteile wiederum vergleichsweise gering.

Auch bei den Kreisen mit den höchsten Anteilen an Informatiker*innen und Ingenieur*innen an allen Beschäftigten dominieren mit wenigen Ausnahmen die süddeutschen Regionen. Bei den Informatiker*innen liegen Erlangen, Karlsruhe und München an der Spitze, bei den Ingenieur*innen Wolfsburg, Böblingen und Ingolstadt.

Künftig dürfte die Beschäftigung in den Ingenieur- und Informatikerberufen weiter zunehmen. Unternehmensbefragungen zeigen, dass viele Unternehmen zur Entwicklung klimafreundlicher Produkte in den kommenden fünf Jahren einen Mehrbedarf an Informatiker*innen und Ingenieur*innen haben. Dazu kommt ein steigender Bedarf durch die Digitalisierung.

Ein Beitrag von:

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