BESCHÄFTIGUNG 12. Jun 2015 Peter Schwarz Lesezeit: ca. 2 Minuten

Konstrukteure sind in Deutschland am stärksten gefragt

Die Zahl der offenen Ingenieurstellen ist im 1. Quartal des Jahres leicht gestiegen. Besonders gefragt sind Konstrukteure, Qualitätsmanager und Automatisierungstechniker. Hier die wichtigsten Fakten zum deutschen Ingenieurarbeitsmarkt in Frage und Antwort.

Konstrukteure haben beste Chancen auf dem Ingenieurarbeitsmarkt. Das Foto zeigt die Optimierung einer Anlage in einer virtuellen Umgebung.
Foto: ddp images

Was tut sich auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure?

Ingenieurarbeitsmarkt: Zwei Studien

Die Berichterstattung der VDI nachrichten über den Ingenieurarbeitsmarkt fußt auf zwei Studien:

Der VDI und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erstellen vierteljährlich den Ingenieurmonitor. Er basiert auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Der Engineering-Fachkräfte- index des Personaldienstleisters Hays ermittelt auf andere Weise die Ingenieurnachfrage. Ausgewertet werden quartalsweise alle relevanten Stellenanzeigen in überregionalen und regionalen Tageszeitungen sowie den meistfrequentierten Online-Jobbörsen.

Ingenieure bleiben wie im vergangenen Jahr stark gefragt. Die Zahl der offenen Stellen ist laut VDI-Ingenieurmonitor (siehe Kasten) gestiegen: Im 1. Quartal kletterte sie im Vergleich zum Vorquartal um 1900 auf gut 59 400.

Von Januar bis Ende März waren monatsdurchschnittlich nur rund 29 700 Personen arbeitslos gemeldet – etwa 1800 mehr als im 4. Quartal 2014. Die Arbeitslosenquote in Ingenieurberufen liegt damit beinahe unverändert bei knapp über 2 %. Selbst bei einer Arbeitslosenquote von 3 % sprechen Ökonomen noch von Vollbeschäftigung.

Was Sie über deutsche Ingenieure wissen sollten

In Deutschland gibt es 1,7 Mio. erwerbstätige Ingenieure. Die meisten von ihnen – rund 1,3 Mio. – sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der Frauenanteil liegt bei 17 %.

Im Schnitt erzielen deutsche Ingenieure – über alle Fachrichtungen, Branchen und Hierarchiestufen hinweg – ein Bruttojahresgehalt von 62 000 € .

Am besten bezahlt werden Ingenieure in der Chemie- und Pharmaindustrie. Dort kamen sie 2014 auf ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 76 500 €.

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von Ingenieurabsolventen liegt bei 45 000 €. Damit verdienen sie etwa doppelt so viel wie ihre Kollegen in Spanien.

Arbeitslosigkeit ist unter Ingenieuren selten. 2014 waren bundesweit nur 28 000 Personen in Ingenieurberufen ohne Beschäftigung.

Derzeit studieren 530 000 junge Leute in Deutschland ingenieurwissenschaftliche Fächer. Damit ist fast jeder fünfte deutsche Hochschüler ein angehender Ingenieur.

56 % der Ingenieurstudenten sind an Fachhochschulen eingeschrieben, 44 % an Universitäten.

Für angehende Ingenieure ist Deutschland weltweit ein Magnet: Jeder fünfte der 110 000 Studienanfänger in Ingenieurwissenschaften stammt aus dem Ausland.

Im Schnitt kommen derzeit in Deutschland rund zwei offene Stellen auf eine arbeitslos gemeldete Person.

Welche Ingenieur-Qualifikationen sind besonders gefragt?

Laut Hays-Engineeringindex (siehe Kasten) wurden im 1. Quartal deutlich mehr Konstrukteure, Versuchs- und Berechnungsingenieure gesucht.

Kaum verändert hat sich der Stellenmarkt für hardwarenahe Softwareentwickler und Automatisierungstechniker. Die Suche nach Projektleitern fiel zuletzt hingegen deutlich schwächer aus als im Quartal zuvor. Absolut am stärksten nachgefragt werden mit großem Abstand weiterhin Konstrukteure, gefolgt von Qualitätsmanagern und Automatisierungstechnikern.

In welchen Branchen gab es zuletzt mehr offene Stellen?

Vor allem Ingenieurbüros und Personaldienstleister suchten mehr Ingenieure als Ende vergangenen Jahres, so der Hays-Engineeringindex. Auch das Baugewerbe, der Maschinenbau und IT-Unternehmen haben laut Studie im 1. Quartal spürbar mehr Stellenanzeigen für Ingenieure geschaltet. Gesunken ist die Nachfrage in der Medizin- und Elektrotechnik.

Wo wurden die meisten Ingenieure gesucht?

In Baden-Württemberg. Gut 11 400 der insgesamt 59 400 freien Positionen in Ingenieurberufen entfielen auf den Südweststaat. Bayern (10 700) und Nordrhein-Westfalen (9800) folgten auf den Plätzen 2 und 3. Rund die Hälfte aller offenen Stellen wurde in den drei bevölkerungsreichsten Bundesländern angeboten. Den stärksten Anstieg meldet Hessen: Hier nahm die Zahl der Vakanzen im 1. Quartal um rund 400 auf 4600 zu.

Wie geht es weiter auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure?

Eine Arbeitsmarktprognose für Ingenieure gibt es nicht. Doch vieles spricht dafür, dass der positive Trend der letzten Jahre anhält. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen stimmen jedenfalls optimistisch: Die Zahl der Arbeitslosen ging im Mai nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) um 81 000 auf 2,76 Mio. zurück – und das trotz schwachen Wirtschaftswachstums im 1. Quartal und einer steigenden Zahl jobsuchender Flüchtlinge.

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