Arbeitsmarkt 11. Jul 2023 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 2 Minuten

Nachfrage nach Elektroingenieuren ist gestiegen

In Deutschland sind so viele Menschen erwerbstätig wie nie. Während Elektroingenieure ins Top-10-Ranking zurückgekehrt sind, hat sich die Suche nach Vertriebspersonal abgeschwächt. Das ergibt der neue Dekra-Arbeitsmarktreport.

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Fachkräfte werden in allen Branchen dringend gesucht.
Foto: PantherMedia / Elena Elisseevasolar-panel-installation

In diesem Jahr befinden sich vier Tätigkeiten für angelernte Kräfte unter den Top-10-Berufen des Dekra-Arbeitsmarktreports – so viele wie nie seit Erhebungsbeginn vor 15 Jahren. Insbesondere in der Lagerlogistik und Produktion werden Menschen mit praktischer Veranlagung benötigt. Außerdem gibt es demnach einen Mangel an Sozialpädagogen. Sie sind erstmals unter die zehn am häufigsten gesuchten Berufen vorgerückt. Während Elektroingenieure ins Top-10-Ranking zurückgekehrt sind, hat sich die Situation bei Vertriebspersonal leicht entspannt, zumindest vorübergehend. Für die Auswertung wurden mehr als 13 180 Stellenangebote berücksichtigt.

Für den Arbeitsmarktreport wertete die Dekra mehr als 13 180 Stellenangebote aus. Das sind die Top Ten der gefragtesten Tätigkeitsbereiche. Foto: Dekra

Ingenieure und ITler nähern sich wieder an

Die IT-Berufe haben erneut Anteile an der Gesamtstichprobe verloren und liegen nun an fünfter Stelle der 28 Tätigkeitsbereiche. Zum Vergleich: Während der Pandemie 2021 war jede zehnte Stelle für eine IT-Fachkraft ausgeschrieben. Vor allem Softwareentwickler und Programmierer können aus einem großen Angebot offener Stellen wählen. Sie rangieren schon das dritte Jahr auf Platz fünf. Bei den Ingenieurberufen verlief die Entwicklung genau umgekehrt. Ihr Anteil an den untersuchten Stellenangeboten befand sich vor zwei Jahren auf dem Tiefststand (2021: 5,3 %). Der aktuelle Anstieg geht laut Dekra insbesondere auf eine gestiegene Nachfrage in den Fachbereichen Elektrotechnik, Architektur und Bauingenieurwesen sowie Maschinen- und Fahrzeugbau zurück. Elektroingenieure und -ingenieurinnen arbeiten ähnlich wie Softwareentwickler- und -entwicklerinnen in diversen Branchen. Sie sind zum ersten Mal seit 2017 wieder unter den Top-10-Berufen vertreten (2022: Platz elf). In der Lagerlogistik ist der Personalbedarf weiter gestiegen, obwohl sich gerade hier viele Arbeitsschritte automatisieren und digitalisieren lassen. Sie hat die Höchststände der vergangenen zwei Jahre erneut überschritten und nimmt erstmals die dritte Stelle ein. Neu hinzugekommen sind Kommissioniererinnen und Kommissionierer. Aber auch für Jobsuchende mit der Ausbildung Fachlagerist oder Fachkraft für Lagerlogistik gibt es viele Offerten.

Die Energiewende sorgt dafür, dass Fachkräfte im Bereich Solar-, Wärmepumpen und anderen regnerativen Energien gesucht sind. Hier die Top Ten der Berufe laut Dekra-Arbeitsmarktreport.

Vertrieb verliert an Boden

Die Entwicklung der Verkaufsberatung kommt laut Dekra „fast einem Erdrutsch gleich“: Seit Erhebungsbeginn hatte dieser Tätigkeitsbereich stets den höchsten oder zweithöchsten Anteil an der Stichprobe – vor allem dank der Vertriebspositionen. Nun wurde er von der ersten auf die siebte Stelle verwiesen (2022: 9,5 %). Erstmals sind Vertriebler aus der Liste der Top-Ten-Berufe verschwunden. Kundenberater und -betreuer, die bislang immer dort vertreten waren, belegen aktuell den elften Platz. Die Dekra vermutet, dass die Unternehmen angesichts der gedämpften wirtschaftlichen Stimmung etwas zurückhaltender in ihren Einstellungsplänen für den Vertrieb sind. Fakt sei aber auch, dass sich dieser Bereich mit der verstärkten Hinwendung zu Onlinekanälen grundlegend verändere.

„Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Beschäftigte wie Arbeitgeber brauchen neue Kompetenzen. Allen voran Lernkompetenz und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln“, so Katrin Haupt, Geschäftsführerin der Dekra-Akademie. „Wenn Unternehmen nicht genügend Personal finden, müssen sie umdenken und beispielsweise davon abweichen, ausschließlich in Vollausbildungen zu denken. Ein Gebot der Stunde lautet, Mitarbeitende gezielt ihren individuellen Erfahrungen und Fähigkeiten gemäß einzusetzen und bei Bedarf Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.“

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