Miriam Unterlass ist neue Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC
Die mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin legt einen Fokus auf die Synthese neuer funktioneller Materialien durch nachhaltige chemische Prozesse.
Zum 1. Oktober hat Miriam Unterlass die Leitung des renommierten Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung (ISC) in Würzburg übernommen. Die Chemikerin und Materialwissenschaftlerin lehrt bisher an der Universität Konstanz und der TU Wien. Nun wird sie mit ihrer Expertise auf dem Gebiet der Synthese neuer funktioneller Materialien das Portfolio des Fraunhofer ISC und der Universität Würzburg bereichern, an der sie den Lehrstuhl für Chemische Technologie der Materialsynthese innehat.
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Unterlass: Fokus auf ressourcenschonende Prozesse
Das Fraunhofer ISC gilt als eines der führenden europäischen Zentren für materialbasierte Forschung und Entwicklung in den Bereichen Energie, Umwelt und Gesundheit. Dessen Leitung übernimmt Unterlass nun zu einer Zeit, in der die Bedeutung nachhaltiger Materialien für eine Vielzahl von Anwendungen – von der Energieeffizienz bis hin zu biomedizinischen Technologien – stetig wächst. „Mit ihrer umfassenden Expertise auf dem Gebiet der Materialwissenschaften und Materialchemie wird Professorin Miriam Unterlass die zukünftige Forschung und Entwicklung am ISC maßgeblich prägen und innovative Impulse setzen“, so Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, anlässlich der Berufung der neuen Institutsleiterin. „Ihr Fokus auf umweltfreundliche und ressourcenschonende Prozesse steht im Einklang mit der Strategie der Fraunhofer-Gesellschaft sowie des Fraunhofer ISC, zukunftsweisende Lösungen für die Industrie zu entwickeln.“
Das Fraunhofer ISC beschäftigt 380 Mitarbeitende
Nach zahlreichen Studien- und Forschungsaufenthalten sowie Lehrverpflichtungen in den USA, Frankreich, Großbritannien und Österreich freut sich die vielfach ausgezeichnete Materialwissenschaftlerin auf ihr neues Wirkungsfeld: „Mich ehrt die Möglichkeit, diese wichtige und spannende Aufgabe zu übernehmen, und ich ergreife diese Chance mit größter Begeisterung“, so die Expertin. Die Doppelrolle als Leiterin eines Fraunhofer-Instituts mit rund 380 Mitarbeitenden und Inhaberin eines Universitätslehrstuhls sieht sie als Herausforderung und Ansporn. Ihre bisherige Forschungsarbeit erstreckt sich auf die Gebiete der festen und weichen Materialien, insbesondere auf die Synthese neuer funktioneller Materialien durch nachhaltige chemische Prozesse. International hat sich Unterlass vor allem durch ihre interdisziplinären Ansätze einen Namen gemacht, bei denen Chemie, Physik und Materialwissenschaften auf einzigartige Weise verbunden werden.
Unterlass tritt die Nachfolge des langjährigen Institutsleiters Gerhard Sextl an, der zum 31. März 2024 in den Ruhestand trat und das Institut erfolgreich durch eine Phase bedeutender technologischer Innovationen geführt hatte. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit den hoch qualifizierten Teams am Fraunhofer ISC“, so Unterlass. „Gemeinsam werden wir neue Forschungswege beschreiten, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen und nachhaltige Lösungen für die Industrie zu entwickeln.“
Lesetipp: Die KI als Materialentwickler
Zum Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC: Das Institut bietet erstklassige materialwissenschaftliche Kompetenz mit langjähriger Erfahrung in der Verarbeitung, Anwendung und Analyse von Werkstoffen. Die Forscherinnen und Forscher am ISC konzentrieren sich unter anderem auf industriell anwendbare Lösungen für bezahlbare Gesundheitsversorgung und regenerative Therapien, Ressourcen- und Energieeffizienz sowie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.
Fokus auf nachhaltige Verarbeitungstechniken
Besonderes Augenmerk wird am ISC auf die Verwendung biobasierter und wirtschaftsfreundlicher Rohstoffe, die Vermeidung von kritischen Rohstoffen sowie auf intelligente und nachhaltige Verarbeitungstechniken gelegt.
Neben der Auftragsforschung und -entwicklung bietet das ISC außerdem produktionsbegleitende Analytik und Charakterisierung, Prozessoptimierung, Gerätebau sowie das Upscaling von Herstell- und Verarbeitungsverfahren bis in den Pilotmaßstab.