Roboter: Google-Tochter Intrinsic stellt erstmals Details zur eigenen Plattform vor
Lange wurde darüber gerätselt, was Intrinsic, die 2021 gegründete Tochter von Googles Mutterkonzern Alphabet, in der Robotik vor hat. Gestern wurden Details veröffentlicht.
Es könnte ein Paukenschlag für die Robotik werden. Es gab bereits einige Ansätze, Roboter einfacher zu programmieren – manche sprechen auch von Demokratisierung der Robotik. Jetzt hat Intrinsic seine Lösung für eine offene Plattform vorgestellt. Auch beim Internetriesen plant man also keinen Alleingang. Grundlagen für die neue Plattform lieferte ein internationales Entwicklungsteam bei Intrinsic, mit viel Erfahrung beim Einsatz des offenen Roboterbetriebssystems ROS.
Ziel der Konzerntochter ist es, auf der Plattform Software und Hardware unterschiedlicher Anbieter durchgängig zusammenzuführen. Damit soll es für Anwender einfacher werden, Roboter-Applikationen zu erstellen. Intrinsic-Chefin Wendy Tan White sieht hier Parallelen zu anderen softwaregetriebenen Technologieentwicklungen: „In der Vergangenheit gab es viele Beispiele für Tools, auf die nur schwer zuzugreifen war. Sie waren zu kompliziert in der Anwendung oder teuer im Einsatz.“ Beispiele seien die Computerrevolution in den 1990ern, die Internetrevolution und der Einsatz mobiler Geräte.
Erschwingliche Robotertechnik soll durch einfache Anlagenplanung attraktiver werden
Inzwischen werde Roboter-Hardware immer erschwinglicher. Aber es sei immer noch schwierig, die Roboter, Sensoren, Kameras und Greifer zu orchestrieren. Fortschritte in Software, Datenmanagement, Infrastruktur und Künstlicher Intelligenz würden das nun ändern, zeigte sich Tan White überzeugt. Als erste Lösung dafür wurde gestern Intrinsic-Flowstate vorgestellt. Das ist eine Software, mit der Roboteranwendungen in Form grafischer Ablaufdiagramme und dreidimensionaler Computermodelle dargestellt und geplant werden können. Damit ähnelt die Lösung vielen Programmen, die Roboterhersteller ihren Anwendern bereits anbieten. Viel entscheidender ist deshalb, ob Intrinsic mit dem riesigen Software-Konzern im Hintergrund schneller eine Entwickler-Community aufbauen kann, als die klassischen Automatisierungsanbieter.
Lesen Sie auch: Einfacher automatisieren – Robotereinsatz nach dem Apple-Modell
Roboterhersteller Comau ist Partner von Intrinsic
Wohin die Reise geht, wird beim Intrinsic-Partner Comau deutlich. Der CEO des italienischen Roboterherstellers Pietro Gollier sagte auf der Intrinsic-Veranstaltung: „Wir rücken damit ganz nah an die software-basierte Automation.“ Damit bekommt die Software auch bei dem Maschinenhersteller einen höheren Stellenwert. Das sei ein wichtiger Schritt, um die Automatisierung für die Anwender einfacher zu machen.
Auf der Branchenmesse Automatica, vom 27. – 30. Juni 2023 in München, sollen konkrete Anwendungen live präsentiert werden.
In dieser Internetpräsentation stellt Intrinsic die Details seiner Lösung vor:
Hier wird Ihnen ein externer Inhalt von youtube.com angezeigt.
Mit der Nutzung des Inhalts stimmen Sie der Datenschutzerklärung
von youtube.com zu.