Smart Factories 05. Feb 2020 von Capgemini/Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 2 Minuten

Automobilindustrie anderen Branchen voraus

Die Automobilbranche will massiv in intelligente Fabriken investieren – 44 % der Fabriken sollen in den nächsten fünf Jahren „smart“ werden


Foto: panthermedia.net/ipopba

Einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Capgemini zufolge, will die Automobilindustrie ihre Investitionen in den Aufbau von intelligenten Fabriken (Smart Factories) in den nächsten drei Jahren um mehr als 60 % erhöhen. Damit sei sie anderen Branchen voraus. Capgemini errechnete, dass damit im günstigsten Fall Produktivitätssteigerungen von mehr als 160 Mrd. Dollar möglich seien. Für die Studie wurden 100 Führungskräfte großer Automobilhersteller und -zulieferer aus elf Ländern mit einem Umsatz von mehr als 1 Mrd. Dollar befragt, 98 davon betreiben bereits intelligente Fabriken.

Um das Potenzial intelligenter Fabriken auszuschöpfen, müssen die Unternehmen ihre Smart-Factory-Initiativen umfassend skalieren und in die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter sowie in ihre IT-Systeme investieren. Das Capgemini Research Institute stellte die Ergebnisse vergleichbaren Untersuchungen aus den Jahren 2017/18 gegenüber. Dabei wurde deutlich, dass sowohl die prognostizierten Investitionsniveaus als auch die Produktivitätssteigerungen im Zusammenhang mit intelligenten Fabriken beträchtlich sind. So wurden in den letzten zwei Jahren bereits 30 % der Fabriken in intelligente Fabriken umgewandelt, womit die Erwartungen von 2017/18 sogar übertroffen wurden. Vor zwei Jahren gingen die befragten Führungskräfte noch von einem Anteil von 24 % aus. Der Studie zufolge ist zudem fast die Hälfte (48 %) der befragten Führungskräfte der Meinung, dass sie „gute oder bessere Fortschritte als erwartet“ bei der Umsetzung ihrer Smart-Factory-Roadmap machen – im Vergleich zu 38 % im Jahr 2017/18.

Ambitonierte Ziele

Laut Seshu Bhagavatula, Präsident New Technologies und Business Initiatives bei Ashok Leyland, einem der größten Hersteller von Schwerfahrzeugen in Indien, gab es drei wesentliche Gründe, warum sein Konzern eine Smart-Factory-Initiative aufgesetzt hat: „Der erste Grund ist, die Produktivität unserer alten Fabriken durch die Modernisierung und Digitalisierung des Betriebs zu verbessern. Der zweite Grund ist, sich mit Qualitätsaspekten befassen zu können, die herkömmlich schwer zu erkennen sind. Und der dritte ist, eine hohe Individualisierung mit einer Massenfertigung zu kombinieren.“

Für die nächsten fünf Jahre hat sich die Automobilindustrie ambitionierte Ziele gesetzt und plant, weitere 44 % ihrer Fabriken in intelligente Anlagen umzuwandeln. Damit ist sie branchenübergreifend führend. Zum Vergleich: Im Bereich diskrete Fertigung (ohne Automotive) soll der Anteil an intelligenten Fabriken bis 2025 um 42 % erhöht werden, gefolgt von der Prozessindustrie mit 41 %, der Energie- und Versorgungswirtschaft mit 40 % sowie der Konsumgüterindustrie mit 37 %.

In intelligente Fabriken investieren

Die Investitionspläne der Automobilunternehmen spiegeln sich auch im Anteil am Gesamtumsatz wider, den sie jährlich in intelligente Fabriken investieren möchten: Dieser soll von rund 2,2 % in den letzten drei Jahren auf 3,5 % bis 2023 steigen – dies entspricht einem Anstieg von 62 %.

Capgemini zufolge nutzen Unternehmen wie Mercedes-Benz das Smart-Factory-Potenzial bereits: Der Stuttgarter Automobilhersteller konnte durch den Einsatz von Advanced Data Analytics bei der Schaffung selbstlernender und selbstoptimierender Produktionssysteme eine vierfache Reduzierung der Ausschussquote bei einigen Schlüsselkomponenten erreichen.„Die Automobilhersteller und -zulieferer sind zu großen Investitionen bereit – und wir erwarten, dass sich diese bis 2023 auszahlen und die Automobilunternehmen jährliche Produktivitätssteigerungen von 2,8 % bis 4,4 % erreichen werden“, sagt Henrik Ljungström, Leiter des Automobilsektors bei Capgemini in Deutschland. „Für die Automobilbranche heißt es jedoch, jetzt die Lücken im Talentpool, in der Technologiestrategie und beim Thema Skalierung zu schließen. Nur so können sie die Vorteile voll ausschöpfen.“

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