Verkehr 08. Dez 2023 Von Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 3 Minuten

Globaler Batteriemarkt wächst bis 2030 um jährlich 34 %

Der Wettbewerb gegenüber Asien auf dem Markt der Batteriehersteller wächst durch neue europäische und US-Hersteller. 80 % der aktuellen und vor allem kommenden Nachfrage entfallen auf Elektrofahrzeuge. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Die Elektromobilität treibt weltweit die Nachfrage nach Batterien wesentlich an.
Foto: Peter Kellerhoff

Eines der gefragtesten Güter weltweit ist und wird sein: die Batterie. Sie bringt Elektrogeräte zum Leben. Von der Taschenlampe über das Smartphone/Tablet/Laptop bis zu Kameras. Ohne Batterien ist ein Leben heute und in Zukunft kaum vorstellbar. Doch einer der wesentlichen Treiber ist natürlich die Elektromobilität. Das geht aus einer aktuellen Studie vom Münchner Beratungsunternehmen Roland Berger und dem Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen hervor.

Nachfrage nach Batterien wird sich bis 2030 verachtzehnfachen

Trotz der jüngsten Verlangsamung bei der Elektrofahrzeugproduktion zeigt der globale Batteriemarkt weiterhin eine enorm hohe Wachstumsrate sowie eine steigende Nachfrage nach Lithium-Ionen- und Natrium-Ionen-Batterien. Allein zwischen 2020 bis 2030 wird sich die Nachfrage mehr als verachtzehnfachen mit einem jährlichen Wachstum von 34 %. Der Hauptgrund für diese Entwicklung ist die Umstellung der Automobilindustrie auf batterieelektrische Fahrzeuge.

EU will Batterien mit neuer Verordnung fit machen für die Kreislaufwirtschaft

Das hat insbesondere in den USA und Europa entsprechende Auswirkungen auf die industrielle Landschaft. So entstehen in diesen Regionen neue Hotspots für die Batterieproduktion sowie neue Unternehmen zusätzlich zu den bereits existierenden in Asien. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommen Roland Berger und der Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen in ihrer Publikation „Battery Monitor 2023“, die einen umfassenden Marktüberblick über die globale Batterieindustrie gibt.

Nach einer Studie von Roland Berger und der RWTH Aachen steigt die Nachfrage nach Batterien bis 2030 exponentiell an. Grafik: IHS, SMM, Roland Berger

Im Fokus der aktuellen Entwicklungen stehen vor allem Innovationen für eine effizientere Produktion und alternative Batteriematerialien. „Um im internationalen Markt bestehen zu können, müssen Hersteller ihre Produktionsprozesse optimieren. Die Entwicklung neuer Fertigungstechnologien ist dabei die wichtigste Voraussetzung für eine effiziente, kostengünstige und gleichzeitig nachhaltige Batterieproduktion“, sagt Heiner Heimes, Mitglied der Institutsleitung des RWTH-Lehrstuhls PEM.

Flussspat aus Deutschland für Lithium-Ionen-Batterien aus Deutschland

Der Kostendruck auf europäische Batteriehersteller wird zunehmend steigen

Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Batterien im Jahr 2030 rund 4900 GWh erreichen wird, ein deutlicher Anstieg gegenüber der letztjährigen Prognose von etwa 4000 GWh. Diese erwartete Nachfrage wird allerdings von angekündigten Produktionskapazitäten von global ca. 8900 GWh im Jahr 2030 überschritten. Ob alle diese Kapazitäten realisiert werden können, ist jedoch zweifelhaft. „Wir erwarten keine Überkapazität außerhalb von China“, sagt Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. „Der Mangel an Materialien, Talenten und gesicherten Verkäufen schwächt Hersteller und Produktionsprozesse weltweit.“

Batterieindustrie auf Wachstumskurs

Zusätzlich entstehen im Markt Ungleichgewichte – verstärkt durch nationale Gesetzgebungen. Die Produktionskapazitäten und Bedarfe der Länder, insbesondere der USA, von China und Europa, entwickeln sich stark auseinander. „In Nordamerika werden wir neue relevante Marktteilnehmer sehen. In Europa sind große Batteriekapazitäten angekündigt, aber sehr viele der Unternehmen sind noch sehr jung, sodass wir eine Konsolidierung des Marktes erwarten“, sagt Bernhart. „China baut wiederum immense Überkapazitäten auf. Eine niedrige Auslastung und Exportdruck sind die Folge.“

Ein Import der Waren aus China in die USA ist jedoch eher unwahrscheinlich: Die erhebliche Steuer von 25,4 % auf Batterieimporte aus China sowie die Hürden für chinesische Hersteller und Zulieferer durch den Inflation Reduction Act hemmen den internationalen Handel. Aus diesem Grund konzentrieren sich die chinesischen Hersteller zunehmend auf den europäischen Markt und verschärfen damit den Kostendruck für lokale Produzenten.

 Europäische und US-Batteriehersteller kontern durch Innovationen dem Druck aus Asien

Tesla geht eigenen Weg in der Batterieproduktion

Um der langjährigen Erfahrung asiatischer Fabriken entgegenzuwirken, haben in den vergangenen Jahren innovative Produkt- und Prozesstechnologien im Batteriesektor an Bedeutung gewonnen. Infolgedessen ist ein zunehmender Trend zu Patenten aus Europa und den USA festzustellen. Besonders im Bereich Fertigungstechnologien sind diese Innovationen relevant. Den Unternehmen muss ein erfolgreicher Spagat zwischen einer effizienten, vergleichsweise kostengünstigen und nachhaltigen Batterieproduktion gelingen. Nur so können sie mittelfristig in diesem dynamischen Markt ihre Position sichern.

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