Beleuchtungstechnik 27. Jul 2022 Von Eve Tsakiridou Lesezeit: ca. 4 Minuten

LED: Gründer entwickeln die Leuchte für überall

Drei Münchner Jungunternehmer haben Neozoon entwickelt, eine mit dem VDI Award „Prädikat Ingenieurskunst“ ausgezeichnete mobile LED-Leuchte, die per Saugnapf auf jeder Oberfläche haften kann.

Neozoon ist die weltweit erste akkubetriebene Saugnapfleuchte. Sie kann binnen Sekunden an Oberflächen montiert und wieder entfernt werden.
Foto: Neozoon

Die Erfinder Lukas Heintschel (Industriedesign), Kilian Klepper (E-Technik) und Tim Pfeilschifter (BWL) möchten mit ihrer Saugnapfleuchte Lebensbereiche in Szene setzen, die nicht mit stationären Lichtquellen ausgestattet sind. Den Begriff Neozoon haben die Gründer bei den Biologen ausgeliehen. Letztere beschreiben damit Arten, die neue Lebensräume besiedeln. Und als Pioniere verstehen sich auch die Neozoon-Entwickler. Heintschel: „Wir möchten neue Märkte für innovative Produkte erschließen. Wir denken hier an designaffine Menschen und den Outdoor- bzw. Campingbereich.“

Licht macht müde Mitarbeitende munter

Die Idee entstand 2021. Heintschel holte seine alte Semesterarbeit für die Fachhochschule München aus der Schublade. Die Aufgabe lautete damals, Lichtquellen mobil und interaktiv zu gestalten. „Wie kann eine kabellose, akkubetriebene Lampe ihre Vorteile besser ausspielen?“, formuliert Heintschel die Fragestellung. Zunächst experimentierte das Trio mit Haken, bis es auf die Idee mit dem Saugnapf kam, der gleichzeitig als Diffusor fungiert. Über ein Förderprogramm der Hochschule München realisierten sie schließlich den Neozoon-Prototyp.

Gründer finanzierten erste Produktionsserie der LED-Leuchten per Crowdfunding

Ihre erste Kleinserie finanzierten die Jungunternehmer über Crowdfunding. Bislang haben sie 500 Stück verkauft und damit Entwicklungs- und Materialkosten eingespielt. Neben Ästhetik und Funktionalität liegen ihnen aber auch die Themen Kreislaufwirtschaft und die Wiederverwertbarkeit der Bauteile am Herzen. Nach Angaben der Gründer lässt sich das Produkt in seine Einzelteile zerlegen: „Da ist nichts lackiert oder geklebt, und bis auf zwei Schrauben bestehen die Komponenten aus Steckverbindungen. Die Elektronik ist auf mehrere Platinen verteilt. Sollte die aufgesteckte, dimmbare LED irgendwann einmal den Geist aufgeben, lässt sie sich problemlos austauschen.“

Opel und die TU Darmstadt forschen an neuen Lichttechnologien

Langlebigkeit ist ebenfalls ein Thema. Deshalb bietet das Start-up neben einem Reparaturservice auch ein Rücknahmeprogramm an für gebrauchte oder beschädigte Leuchten. Die meisten Bauteile, bis auf die Elektronik, stammen aus Deutschland: Das verwendete Silikon wird im Allgäu produziert, das Aluminium in Köln. Noch entstehen die Kunststoffteile aus dem 3D-Drucker, in einigen Wochen werden sie im Spritzgussverfahren hergestellt.

VDI zeichnet Gründer des LED-Leuchten-Start-ups für Ingenieurskunst aus

Lukas Heintschel (re.) und Kilian Klepper (li.), zwei der drei Gründer von Neozoon, erhielten den dritten Preis beim VDI Award „Prädikat Ingenieurskunst“. Foto: Neozoon

Obwohl Interesse von Händlerseite vorhanden ist, reicht es noch nicht aus, um das junge Unternehmen in eine sichere Zukunft zu führen. Glücklicherweise konnten die Gründer einen LED-Hersteller für eine Kooperation gewinnen und sind so mit ihrem Erstprodukt auf großen Messen vertreten. Das sorgt für Bekanntheit und Reichweite – ebenso wie der Gewinn von Preisen wie der VDI Award „Prädikat Ingenieurskunst“.

Zur Preisverleihung des VDI Award „Prädikat Ingenieurskunst“

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