Organisiertes Verbrechen und Stalker 14. Dez 2023 Von Elke von Rekowski Lesezeit: ca. 2 Minuten

Polizeibehörde warnt vor Missbrauch von Bluetooth-Trackern

Zum Auffinden von persönlichen Gegenständen wie Schlüsseln sind Bluetooth-Tracker äußerst praktisch. Doch auch das organisierte Verbrechen hat die kleinen Helfer für sich entdeckt, wie aus einer aktuellen Warnung der europäischen Polizeibehörde Europol hervorgeht.

Das organsierte Verbrechen missbraucht Bluetooth-Tracker zum Beispiel dazu, die Route illegaler Waren zu überwachen.
Foto: panthermedia.net/lightsource

Bluetooth-Tracker sind in der Regel etwa so groß wie eine 2-€-Münze. Am Schlüsselbund oder an einer Tasche befestigt und via Bluetooth mit einer App auf dem Smartphone verbunden, lassen sich die Tracker – und damit auch die Gegenstände – orten. Das funktioniert selbst dann, wenn das eigene Smartphone nicht in der Nähe ist. Dann nutzt der Tracker andere Geräte in der Nähe, um via Bluetooth die Brücke zum Mobilfunknetz herzustellen und so zumindest seinen ungefähren Standort mitzuteilen. Eine praktische Fähigkeit, die offenbar auch Kriminelle zu schätzen wissen.

So beobachtet die europäische Polizeibehörde Europol bereits seit einiger Zeit ein wachsendes Kriminalitätsphänomen: die Verwendung der Bluetooth-Tracker in der organisierten Kriminalität. Die große Mehrheit der Europol gemeldeten Fälle betrifft den Kokainschmuggel. Am häufigsten wurden diese Tracker zusammen mit Kokain in Containern mit Lebensmitteln entdeckt. Viele der gefundenen Tracker waren auch an anderen Orten auf Seeschiffen versteckt.

Wo die Polizei die Bluetooth-Tracker entdeckte

Aufgrund der technischen Möglichkeiten von Bluetooth-Trackern und zusätzlicher Informationen bestätigt die Polizeibehörde, dass Drogenhändler die kleinen Ortungshilfen dazu missbrauchen, die Route illegaler Fracht zu verfolgen. Mithilfe der Peilsender kann die Fracht nach der Ankunft in den Häfen und auf dem Straßenweg bis zu den Lagerorten auf den europäischen Märkten geortet werden. Die Polizei vermutet zudem, dass die Tracker von den Kriminellen auch dazu eingesetzt werden, illegale Sendungen bei ihrer Ankunft in den Häfen zu lokalisieren.

Lesen Sie auch: Cyberkrieg ist jetzt Alltagsgeschäft

Stalking: Bluetooth-Tracker für heimliche Überwachung

Doch nicht nur das organisierte Verbrechen missbraucht die Bluetooth-Tracker für seine kriminellen Machenschaften. Auch Stalker setzen auf die kleinen Helfer, um mit ihrer Hilfe unbemerkt Personen zu überwachen und ihnen nachzustellen. Die Stalker verstecken die Tracker im Auto, stecken sie heimlich in Jackentaschen oder nähen sie sogar in Kleidung ein. Recherchen des SWR-Investigativformats „Vollbild“ deckten auf, wie häufig Stalker die Tracker mittlerweile auch hierzulande für ihre Zwecke nutzen.

Mit dem Peilsender auf Diebesjagd: „Bike Hunter“ jagen geklaute Drahtesel

Hersteller reagieren

Hersteller wie Apple und Samsung haben das Problem erkannt und mit Features reagiert, die das Stalking verhindern sollen. Google hat gemeinsam mit Apple eine Funktion entwickelt, um unbekannte Tracker in der Nähe zu erkennen und davor zu warnen. So sollen Nutzende unerwünschte Eindringlinge aufspüren und Tracker von Cyberstalkern deaktivieren können.

Das könnte Sie auch interessieren: So genau messen Smartwatches Vitalfunktionen

Polizei oft machtlos

Im Oktober hatten Bayern und Hamburg einen Antrag bei der Justizministerkonferenz in Berlin gestellt und gemeinsam einen besseren Schutz vor heimlicher Überwachung und Stalking mit Bluetooth-Trackern und Peilsendern gefordert. Das Strafrecht biete bislang unzureichenden Schutz vor dem Missbrauch personenbezogener Daten. „Die Digitalisierung eröffnet viele neue Möglichkeiten – leider auch Stalkern. Seit der Reform des sogenannten Stalking-Paragrafens im Jahr 2021 werden Einsätze von Stalkingware als besonders schwere Fälle im Gesetz eingestuft“, sagte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich. Er betonte, dass Bluetooth-Tracker oder auch GPS-Tracker durch die neuen Regelungen nicht rechtssicher erfasst würden. Das Strafrecht beim Schutz vor Überwachung müsse auf die Höhe der Zeit gebracht werden.

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

DB Engineering & Consulting GmbH

Planungsingenieur:in Spezialist:in Leit- und Sicherungstechnik (w/m/d)

Karlsruhe
DB Engineering & Consulting GmbH

Senior Planer:in Trassierung (w/m/d)

Karlsruhe
DB InfraGO AG

Ingenieur:in Bezirksleitung Infrastrukturanlagen der Fahrbahn (w/m/d)

Offenburg
DB InfraGO AG

Senior Projektmanager:in Infrastukturbau (w/m/d)

Karlsruhe
DB InfraGO AG

Projektleiter:in für Lärmsanierungsprojekte (w/m/d)

Karlsruhe
Karlsruher Institut für Technologie

Universitätsprofessur (W3) Intelligente rekonfigurierbare Produktionsmaschinen

Karlsruhe
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) der Elektro- bzw. Informationstechnik für die Kulturbauten und das RKI

Berlin
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH

Montage Baustellenkoordinator*in für die FAIR Beschleunigermontage (d/m/w)

Darmstadt
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.

Facharbeiter/in Gebäude- und Haustechnik (w/m/d) Regelungstechnik für die Anlagen der technischen Infrastruktur und der Infrastruktur von Versuchsanlagen

Berlin
Evonik Operations GmbH

Ingenieur Prozessleittechnik (m/w/d)

Wesseling
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Meistgelesen