Übergreifende Planung für alle Energienetze
Bisher wird jede Netzstruktur des Energiesystems in Deutschland – zum Beispiel Strom- und Gasnetz – separat betrachtet. Das greift für eine schnelle Energiewende zu kurz. Es brauche eine übergreifende Strategie, einen Systementwicklungsplan, so die Dena (Deutsche Energieagentur) als zentrales Fazit ihrer dritten Netzstudie.

Ausbau neuer Stromtrassen:
Foto: Rainer Weisflog
Dass die Betreiber von Gas-, Strom- und Wärmenetzen meist unverbunden nebeneinander herplanen, hat auf die Umsetzung der Energiewendepläne negative Auswirkungen. Beispiel Wärmewende: Die Abwärme von Rechenzentren, in der letztlich energetisch der Großteil des dort verbrauchten Stroms steckt, wird nur allzu selten genutzt. Denn Wärmenetze und daran anzuschließende Verbraucher fehlen oft dort, wo die Wärme anfällt.
Daher, so das wichtigste Ergebnis der mehr als drei Jahre (Oktober 2018 bis Dezember 2021) währenden Erarbeitung des dritten Teils der Netzstudie der Deutschen Energieagentur (Dena), müsse ein übergreifender, vorgelagerter Planungsprozess für alle Energienetze her. Erst ein solcher Prozess könne die derzeit relativ unverbunden nebeneinander existierenden Energieinfrastrukturen zu einem integrierten Gesamtsystem machen. Dieses wird aber zwingend benötigt, um auf Basis fluktuierender erneuerbarer Energien ein versorgungssicheres Energiesystem für Deutschland aufzubauen.
Dena: Systementwicklungsplanprozess vereinheitlicht die Energienetzplanung
Bislang gibt es getrennte Netzentwicklungspläne für die überregionalen Transportnetze in Deutschland bei Strom und Gas. Die laufen jeweils in einem zweijährigen Rhythmus; beide sind nicht aufeinander abgestimmt.
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