Forschung 29. Mrz 2022 Von André Weikard Lesezeit: ca. 3 Minuten

Deutschland führt Patent-Ranking zu erneuerbaren Energien an – Zahl der Anmeldungen stagniert aber

Die Zahl der Patentanmeldungen im Bereich der Elektromobilität legt deutlich zu. Nicht so bei den Erfindungen rund um das Thema erneuerbare Energien. Zuletzt ging die Innovationstätigkeit hier sogar zurück.

Bei den erneuerbaren Energien ist mehr Innovationskaft nötig, mahnt die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) Cornelia Rudloff-Schäffer.
Foto: PantherMedia / malpetr

Bei der Zahl der Patentanmeldungen mit Wirkung für Deutschland liegen einheimische Firmen, Forschungseinrichtungen und freie Erfinderinnen und Erfinder bei den großen Forschungsfeldern im Zusammenhang mit der Energiewende vorn. Die Forschungsdynamik unterscheidet aber stark zwischen dem Boomthema Elektromobilität und den erneuerbaren Energien. Bei Letzteren sei die Zahl der vom Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) und vom Europäischen Patentamt (EPA) veröffentlichten Patentanmeldungen im Vergleich zum Vorjahr sogar zurückgegangen, teilte das DPMA mit.

DPMA-Präsidentin mahnt: „Mehr Innovationsdynamik notwendig“

„Angesichts der technologischen Umbrüche in der Automobilindustrie ist das Ergebnis unserer Analyse im Bereich der alternativen Antriebstechniken ein ermutigendes Zeichen“, sagte DPMA-Präsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer. Klar sei aber: „Auch für die Elektromobilität brauchen wir sauberen Strom. Beim Kampf gegen den Klimawandel spielt die Art der Energieerzeugung eine Schlüsselrolle. Zudem zeigt die aktuelle politische Lage, dass wir unabhängiger von fossilen Energieträgern werden müssen. Deshalb ist auch bei den erneuerbaren Energien wieder mehr Innovationsdynamik notwendig.“ Die Technologieführerschaft auf diesem Gebiet verspreche enorme wirtschaftliche Chancen für Deutschland als Exportnation. Und sie sei ein wichtiger Beitrag zur Energiesouveränität Deutschlands und Europas.

Weniger Geld für die Forschung – Förderorganisationen sehen den Mittelstand bedroht

Unter den Technikbereichen, die für die Elektromobilität zentral sind, steig die Zahl der Erfindungen im Zusammenhang mit Batterietechnologie besonders stark: 3374 Patentanmeldungen mit Wirkung für Deutschland verzeichneten DPMA und EPA für das vergangene Jahr. Das sind 110,6 % mehr als noch vor zehn Jahren. Auch im Forschungsfeld Brennstoffzellen gab es ein Plus von 36,3 % im Vergleich zu 2012.

Brennstoffzellentechnik mit besonders hohen Zuwächsen 2021

Bei Elektroantrieben verzeichnen die Patentämter 684 Anmeldungen, 50 % mehr als vor zehn Jahren. Die Zahl der Anmeldungen für Brennstoffzellen stieg im Vergleich zum Vorjahr besonders stark (+ 89,8 %). Die Hälfte aller im vergangenen Jahr veröffentlichten Patentanmeldungen zu Brennstoffzellen (49,7 %) und zum E-Antrieb (50,7 %) kommt aus Deutschland. Auffällig im Länder-Ranking ist zudem, dass die Veröffentlichungen aus China im immens wichtigen Bereich Batterien 2021 im Jahresvergleich stark zugenommen haben (+ 59,3 %). Auch im Hersteller-Ranking dominieren die asiatischen Firmen. Nur BMW konnte sich auf Rang 4 und damit unter die Top-5-Hersteller im Bereich der Batterieforschung platzieren. Bei Brennstoffzellen führen die Robert Bosch GmbH und die Audi AG die Liste an. Bei E-Antrieben sind dagegen in der Top 5 nur deutsche Unternehmen vertreten. Hier liegt Audi auf Platz 1 vor Bosch. Es folgen BMW, die Volkswagen AG und die Daimler AG.

Dänen bei der Forschung zu Windkraftmaschinen führend

Auch bei den betrachteten erneuerbaren Energien hat Deutschland im Länder-Ranking für die vergangenen drei Jahre eine führende Position. In der Solartechnik, in der Wasserkraft und bei den sonstigen regenerativen Energiequellen wie Erdwärme und Biogas liegt das Land auf Platz 1. Im mit Abstand anmeldestärksten Technikgebiet Windkraftmaschinen führt allerdings Dänemark das Ranking an; Deutschland liegt hier auf dem zweiten Platz.

Technologien für die Märkte der Zukunft – Entwicklungen, die in den nächsten Jahren von sich reden machen werden

Bei den Herstellern wird das Ranking bei Windkraftmaschinen für die vergangenen drei Jahre von den beiden in Dänemark ansässigen Unternehmen Siemens Gamesa und Vestas angeführt, gefolgt von der US-amerikanischen General Electric Company und den beiden deutschen Unternehmen Wobben Properties und Servion.

Insgesamt liegt das Anmeldeniveau bei den erneuerbaren Energien deutlich niedriger als vor zehn Jahren. Wurden 2012 noch 2246 Patentanmeldungen auf dem Gebiet veröffentlicht, so waren es 2021 nur noch 1099 (–51,1 %). Besonders stark ins Gewicht fällt der Rückgang in der Solartechnik mit einem Minus von 62,3 %. Seit 2016 stagniert die jährliche Zahl veröffentlichter Anmeldungen zu erneuerbaren Energien bei 1100 bis 1200. Mögliche Gründe dafür könnten die im Vergleich zu früheren Jahren schlechteren wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sein.

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