Forschungspolitik 09. Feb 2023 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 3 Minuten

Zukunftsstrategie für Forschung und Innovation: Chancen schaffen, wo noch keine sind

Gestern hat das Bundeskabinett die „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ beschlossen. Sie ist ressortübergreifend ausgelegt und soll die Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung bündeln. Verbände wie VCI und Bitkom begrüßen das Papier.

Digitalisierung ist eine der sechs zentralen Missionen der neuen Zukunftsstrategie. Hier nutzt eine Industrieingenieurin Virtual-Reality-Technologien für Industriedesign, Entwicklung und Prototyping.
Foto: PantherMedia / Gorodenkoff

„Mehr Fortschritt wagen“ – so hatte es im Koalitionsvertrag der Ampelkoalition geheißen. Das geht nur mit einer engagierten Innovationspolitik. Wie diese künftig aussehen soll, hat Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) jetzt mit der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation vorgelegt. Das Bundeskabinett hat den Entwurf gestern verabschiedet.

Mit dem neuen Strategiepapier sollen die natürlichen Lebensgrundlagen geschützt, die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gesichert, die Resilienz der Gesellschaft gestärkt und die eigene Wirtschaftskraft gewährleistet werden. „Wichtig dabei ist, dass wir offen sind für neue Technologien“, sagte Stark-Watzinger. Neue Ideen seien notwendiger denn je. Und alle guten Ideen sollten einbezogen werden. „Wir wollen Chancen schaffen, wo noch keine sind, und Chancen ergreifen, wo andere zögern. Genau dafür steht unsere Zukunftsstrategie.“

Weiterentwicklung des deutschen Innovationssystems auf dem Prüfstand

Ressortübergreifend sind in der Zukunftsstrategie Ziele, Schwerpunkte und Meilensteine dargelegt, wie die Bundesregierung ihre Forschungs- und Innovationspolitik in den nächsten Jahren vorantreiben will. So soll bis 2025 anhand von 17 Indikatoren überprüft werden, ob die beabsichtigte ganzheitliche Weiterentwicklung des deutschen Innovationssystems auch wirklich funktioniert.

Erfasst werden soll unter anderem das 3,5-%-Ziel, ob also 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts tatsächlich in Forschung und Entwicklung investiert werden; ob deutsche Start-ups besser unterstützt werden und ob die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) und die Bundesagentur für Sprunginnovation (SprinD) erfolgreich arbeiten und wirklich Sprunginnovationen an den Markt bringen. Dies alles soll das deutsche Wissenschaftssystem leistungsfähiger machen, die europäische und internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft intensivieren und die Fachkräftebasis stärken.

VCI und Bitkom loben die Zukunftsstrategie der Bundesregierung

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) bezeichnet das Papier als ehrgeiziges Vorhaben, das zeitnah umzusetzen sei, um hierzulande künftige Wertschöpfung zu generieren. „Der internationale Wettbewerbsdruck ist zu hoch, um nur vom Erreichten zu leben“, mahnt Ulrike Zimmer, Bereichsleiterin Wissenschaft im VCI. Sie lobt, dass die Bundesregierung auf Technologieoffenheit setzen will, um Fortschritt zu beschleunigen. Der Abbau bürokratischer Hürden für eine einfachere Gründung von Start-ups sei ein wichtiges Signal für den deutschen Forschungsstandort. Der Transfer von Innovationen auf den Markt müsse schneller vorankommen. Zu wenige Projekte schafften den Sprung von der Grundlagen- in die anwendungsnahe Forschung nicht, kritisiert der VCI.

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