Abwehr gegen Covid-19 21. Aug 2024 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

Neuer Vektorimpfstoff schützt länger vor Corona

Einen Impfstoff, der länger als bisher etablierte Wirkstoffe gegen Covid-19 schützt, hat ein Team am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung entwickelt. Es nutzt ein Mausvirus als Vehikel für das Spikeprotein.

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Ständig impfen gegen Corona? Nicht nötig mit einem neuen Wirkstoff, den deutsche Forschende entwickelt haben. Er wirkt länger als die bisher üblichen Vakzine.
Foto: PantherMedia / Arne Trautmann

Mittlerweile gibt es einige Impfstoffe gegen die durch Coronaviren übertragene Covid-19-Erkrankung. Doch bei den meisten Vakzinen lässt die Schutzwirkung im Laufe der Zeit nach. Dann ist eine erneute Impfung mit einem Booster nötig. Nun hat ein Team am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) einen Vektorimpfstoff entwickelt, der eine deutlich länger anhaltende Immunantwort nach nur einmaliger Dosis zeigt. Über den vielversprechenden Vektorimpfstoff hat das Team unter Leitung von Luka Cicin-Sain bereits 2022 berichtet. Seine Wirksamkeit hat das Vakzin im Tierversuch mit Mäusen bestätigt.

Vektorimpfstoff basiert auf tierischem Virus

Außerdem basiert er auf einem Vektor, der dem Menschen nicht gefährlich werden kann. Als Vektor wird in der Medizin das Vehikel bezeichnet, mit dem eine Substanz in den Körper gebracht wird. In diesem Fall ist es ein tierisches Zytomegalievirus (MCMV; engl.: murine cytomegalovirus), das die Information für das Spikeprotein des Coronavirus transportiert. Das ist für den Menschen völlig unbedenklich, weil Zytomegalieviren in hohem Maß wirtsselektiv sind. Das heißt, das MCMV infiziert die Maus, im Menschen jedoch kann es sich nicht vermehren, wie zwei der Erstautoren, Kristin Metzdorf und Henning Jacobsen, bestätigen.

Das Immunsystem verfolgt zwei Strategien

Um die Krankheitserreger in Schach zu halten, fährt das Immunsystem zweigleisig: Zum einen bilden sich hochspezifische Antikörper, die gegen bestimmte Strukturen des Angreifers gerichtet sind und diesen unschädlich machen. Zum anderen werden spezifische Immunzellen mobilisiert, die den Erreger in infizierten Zellen erkennen und aktiv bekämpfen. Hier spielen sogenannte CD8+ T-Zellen die zentrale Rolle. Nach einer Impfung sind sowohl die frei zirkulierenden Antikörper im Blut dauerhaft erhöht als auch die gegen das Coronavirus gerichteten CD8+ T-Zellen auf Dauer einsatzbereit.

Wieso die Impfwirkung so lange anhält, wird noch untersucht

Nun untersuchen die Forschenden, warum der MCMV-Impfstoff eine vergleichsweise lange Schutzwirkung entfaltet. Eine Vermutung: Zytomegalieviren verstecken sich im Wirt und verharren in einer Art Ruhemodus. Erst wenn die Immunabwehr schwächelt, wechseln sie in den Aktivmodus und können dann Krankheitszeichen hervorrufen. Vermutlich versuchen auch die MCMV-Vektorviren, sich im menschlichen Organismus einzunisten. Weil aber der Mensch nicht der passende Wirt für sie ist, funktioniert die Reaktivierung nicht. Das menschliche Immunsystem lässt nicht zu, dass Mausviren erneut im Blut auftauchen, und geht gegen sie vor, sobald sie Proteine bilden und noch bevor infektiöse Partikel entstehen. Auf diese Weise, so die These, wird die Immunabwehr wiederholt stimuliert und die Impfwirkung bleibt erhalten.

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