Medien 25. Jan 2023 Von Wilfried Urbe Lesezeit: ca. 4 Minuten

Daten aus der Werbung sind für Streaminganbieter die neue Währung

Der Hype um die Streamingdienste hat den Zenit überschritten, jetzt suchen die Anbieter zusätzliche Einnahmequellen. Ein Weg sind werbefinanzierte Modelle und das Geschäft mit den Daten der Nutzerinnen und Nutzer.

Streamingdienste bieten eine vielfältige Auswahl an Kanälen und Inhalten, bisher hauptsächlich abofinanziert. In Zukunft dürfte das mehr und mehr der Finanzierung durch Werbung weichen. Sogenannte Fast-Kanäle (Fast für „Free Ad-Supported Streaming Television“) bieten frei verfügbare, aber werbefinanzierte Angebote, die über das Internet zu empfangen sind. Sie bieten zum großen Teil lineares Programm an, ähnlich wie herkömmliche TV-Sender.
Foto: panthermedia.net/Piotr Adamowicz

Die Nachfrage und der Wettlauf um die besten und attraktivsten Filme und Serien sind ungebrochen. „Die Streamingdienste sind dazu gezwungen, möglichst schnell neue Inhalte, Trends und Ideen zu identifizieren und zu kaufen, um im harten Wettbewerb zu bestehen.“ So formulierte es vor Kurzem Lucy Smith, die Chefin der größten TV-Messe der Welt, Mipcom. Denn nur, wenn das Angebot attraktiv bleibt, bleibt die zahlende Kundschaft Netflix & Co. erhalten. Es sei eine große Herausforderung, die Abonnenten zu halten und die Wachstumsraten weiter zu steigern, „aber da nähern sie sich offenbar einer Grenze“, so Smith.

Streaming: Der Boom von Netflix & Co. hat den Zenit erreicht

Tatsächlich tobt aktuell ein harter Verdrängungswettbewerb. Mit immer mehr und immer teureren Inhalten wollen sich die Anbieter gegenseitig übertrumpfen. Netflix etwa hat letztes Jahr seinen bisher kostspieligsten Film veröffentlicht: Die Auftragskillergeschichte „The Gray Man“ mit Ryan Gosling und Chris Evans hat 200 Mio. $ gekostet.

Streaming: Es herrscht ein brutaler Verdrängungswettbewerb

Neben der Frage, wer das alles noch schauen soll, stellt sich auf Anbieterseite die Frage, wer die kostspieligen Formate überhaupt noch bezahlen kann? Noch kein Streamingdienst kann schwarze Zahlen vorweisen. Die Gesamtverschuldung von Netflix beispielsweise beläuft sich auf über 15 Mrd. $. Disney+ hat mit weltweit 235 Mio. Abos im dritten Quartal des letzten Jahres zwar Konkurrent Netflix (223 Mio. Kunden) überholt, doch der Dienst lohnt sich auch für den US-Medienkonzern mit einem operativen Verlust von 1,47 Mrd. $ im vorletzten Quartal des letzten Jahres noch nicht.

Uplink-Chef: „DAB+ nur eine Brückentechnologie – wird nur noch Streaming geben“

Jeder Anbieter möchte den anderen übertrumpfen und setzt darauf, dass einigen im Verlauf des Wettbietens finanziell gesehen die Luft ausgeht und größere die kleineren „schlucken“. Ein Altmeister des internationalen Programmhandels ist Jan Mojto, Geschäftsführer von Beta Film, ehemals Vertrauter von Leo Kirch und in dessen Konzern Mitglied der Führungsspitze. Er prognostiziert: „Es wird zu einer Marktbereinigung kommen.“ Das sieht UFA-Chef Nico Hofmann („Unsere Mütter, Unsere Väter“, „Kudamm“ u. a.) ähnlich: „Wie viel Investment können die Streamer verkraften, um die kostspieligen Produktionen zu finanzieren.“

Streaminganbieter setzen für die Zukunft auf Werbung

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