Aktuelle Studie von Capgemini 17. Dez 2019 Von Jens D. Billerbeck Lesezeit: ca. 2 Minuten

Deutschland führt bei KI in der Fertigungsindustrie

Hierzulande haben 69 % der Fertigungsunternehmen mindestes einen Anwendungsfall von künstlicher Intelligenz (KI) im Einsatz. In den USA sind es nur 28 %, in China 11 %

PantherMedia / phonlamai

Europa und hier speziell Deutschland sind weltweit führend beim Einsatz von KI in Produktionsprozessen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Capgemini Research Institute. Gut die Hälfte (51 %) der größten global aufgestellten Fertigungsunternehmen in Europa hat demnach mindestens einen KI-Anwendungsfall im Einsatz. Dabei konzentrieren sie sich vor allem auf drei Bereiche: die intelligente Wartung, die Qualitätskontrolle und die Bedarfsplanung. Insgesamt untersuchte die Studie 22 potenzielle Einsatzfelder von KI.

Unter dem Titel „Scaling AI in Manufacturing Operations: A practitioners‘ perspective“ analysiert die Studie, wie KI-Anwendungen in der Industrie implementiert werden. Dazu wurden weltweit 300 Top-Unternehmen aus den vier Sektoren industrielle Fertigung, Automobil, Konsumgüter sowie Luftfahrt und Verteidigung untersucht. Im Ergebnis zeigte sich, dass der Einsatz von KI sich für die Unternehmen auszahlt. Hohes Potenzial sieht die Studie hinsichtlich geringerer Betriebskosten, verbesserter Produktivität und höherer Qualität.

Bereits früh in KI investiert

„Die produzierende Industrie stellt in Deutschland einen Grundpfeiler der Wirtschaft dar. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, haben sich die hiesigen Fertigungsunternehmen schon frühzeitig damit auseinandergesetzt, KI in ihre Wertschöpfungskette einzufügen“, betont Jochen Bechtold, Head of Manufacturing und Life Sciences bei Capgemini in Deutschland. Kein Wunder also, dass die deutsche Fertigungsindustrie führend beim Einsatz von KI ist. Setzen hierzulande bereits 69 % der Firmen mindestens in einem Anwendungsfall KI ein, sind es in Frankreich nur 47 %, in Großbritannien lediglich 33 %

Doch Bechtold sieht noch Steigerungsmöglichkeiten: „Die Integration der KI muss allerdings tiefer gehen, denn trotz vieler KI-Konzepte fehlt es den meisten Unternehmen noch an Kompetenz und Erfahrung, diese in den Produktivbetrieb zu überführen.“ Die Fähigkeit, wirtschaftliche Fragen in algorithmische Aufgaben zu übersetzen, sie auf einer zentralen KI-Plattform in Echtzeit zu verarbeiten und deren Antwort kontinuierlich für Entscheidungen über Standorte hinweg im Betrieb zu nutzen, werde künftig entscheidend sein. „Dadurch können Unternehmen die Vorteile der KI in Wartung, Qualitätsmanagement und Planung bestmöglich nutzen“, lautet Bechtolds Fazit.

Drei Schritte, um KI im Unternehmen zu etablieren

Aus 22 betrachteten potenziellen Anwendungsfällen der KI kristallisierte sich in der Befragung von Führungskräften heraus, dass vor allem die drei Bereiche intelligente Wartung, Qualitätskontrolle und Bedarfsplanung der ideale Ausgangspunkt für die Implementierung von KI im Unternehmen sind. Sie bieten einen klar erkennbaren Geschäftswert und sind relativ einfach zu implementieren. Hinzu kommt, dass in diesen Bereichen bereits ausreichend Daten in den Unternehmen erfasst werden und auch entsprechende KI-Fachleute verfügbar sind.

Während es also einen Konsens darüber gibt, welche Anwendungsfälle am besten geeignet sind, um mit KI in der Produktion zu beginnen, weist die Studie auch auf die Herausforderung hin, über die ersten Implementierungen hinaus zu skalieren und dann systematisch das Potenzial der KI weiter zu nutzen. Dazu empfiehlt die Studie, dass nach den ersten erfolgreichen KI-Projekten vor allem in die systematische Erfassung von Daten aus allen Bereichen des Unternehmens zu investieren sei. Auch die Ausbildung entsprechender Mitarbeiterqualifikationen ist erforderlich, um dann in einem dritten Schritt KI-Applikationen über Plattformen breit ins Unternehmen zu streuen. Wobei der Erfolg dieser Maßnahmen kontinuierlich zu überprüfen sei.

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