Elektromobilität in Deutschland 22. Apr. 2022 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

KfW-Energiewendebarometer: Schleppender Ausbau der Ladeinfrastruktur könnte zum Problem werden

Der Bestand an Elektroautos wächst dreimal schneller als die öffentliche Ladeinfrastruktur. Diese aber muss vor allem in den Ballungsräumen mit der dynamischen Entwicklung bei den Fahrzeugen Schritt halten, so eine Sonderauswertung des KfW-Energiewendebarometers durch KfW Research.

Laden eines Elektroautos.
Foto: panthermedia.net/Andrea Lehmkuhl

Mit Blick auf die Klimaziele und einen geringeren Verbrauch an fossilen Energieträgern im Verkehr hat die Elektromobilität hohe Priorität. Doch viele Privathaushalte haben Bedenken, auf Elektroautos umzusteigen, weil sie befürchten, es mangele an ausreichender Ladeinfrastruktur in Deutschland. Dies ist das Fazit einer Sonderauswertung des KfW-Energiewendebarometers durch KfW Research. Das Energiewendebarometer ist eine jährlich erscheinende haushaltsrepräsentative Befragung von etwa 4000 in Deutschland ansässigen privaten Haushalten zu Entscheidungen der Energieversorgung und zum Energieverbrauch.

Dennoch ist der Fahrzeugbestand zuletzt deutlich gewachsen, und zwar stärker als die Lademöglichkeiten. „Setzt sich dieser Trend fort, könnte dies für die Praxistauglichkeit der Elektromobilität zum Problem werden“, so Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Die Lade­infrastruktur muss nun mit der dynamischen Entwicklung bei den Elektroautos Schritt halten, um den Umstieg auf die Elektromobilität attraktiv zu machen.“ Nur so seien die gesetzten Klimaziele für den Verkehrssektor zu erreichen.

Öffentliche Ladepunkte in Ballungsgebieten, private Ladepunkte auf dem Land

Bisher ist der Ausbau der öffentlichen Ladepunkte in Deutschland eher gleichmäßig verlaufen. Vor allem in dünn besiedelten Regionen war dies aber nicht unbedingt kostendeckend, weil hier die Nutzung verhältnismäßig geringer ausfiel. Umgekehrt in den Ballungsgebieten: Bei einem weiteren Anstieg der Elektrofahrzeuge ist hier mit höheren Nutzungsraten zu rechnen. Hier braucht es also mehr öffentliche Ladepunkte, wohingegen auf dem Land eher private Ladepunkte zu nutzen wären.

Dies erkläre sich unter anderem aus der Verfügbarkeit privater Stellplatzmöglichkeiten, wie die Ergebnisse des KfW-Energiewendebarometers 2021 zeigen. So gaben in kreisfreien Großstädten rund 19 % der Haushalte mit Auto an, einen geeigneten eigenen Stellplatz nutzen zu können, während der Wert in ländlicheren Regionen mit 34 % fast doppelt so hoch lag.

Hälfte der befragten Haushalte scheut vor dem Kauf eines Elektroautos zurück

Laut KfW-Barometer wünscht man sich überall in Deutschland mehr öffentliche Lademöglichkeiten. Mehr als die Hälfte der Haushalte gab an, dass die unzureichende Ladeinfrastruktur Grund dafür sei, sich die Anschaffung eines Elektroautos nicht vorstellen zu können.

„Aktuelle Forschungsergebnisse und die Antworten der Haushalte im KfW-Energiewendebarometer zeigen, dass der Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur eine zentrale Stellschraube für die flächendeckende Akzeptanz und Nutzung der Elektromobilität ist. Alle staatlichen Ebenen müssen deshalb am Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur arbeiten – unter Berücksichtigung von Substitutionsmöglichkeiten durch private Ladepunkte. Dabei die Balance zwischen den Bedürfnissen der Elektroautonutzer auf der einen und der notwendigen Rentabilität bzw. Kosteneffizienz auf der anderen Seite zu finden, wird entscheidend dafür sein, das ehrgeizige Ziel von 15 Millionen elektrisch betriebenen Fahrzeugen bis 2030 auch tatsächlich zu erreichen“, sagt Fritzi Köhler-Geib.

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