25 Jahre nach dem tödlichen Unglück 10. Apr 2024 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Protokoll der Schwebebahn-Pannen

Am 12. April 1999 stürzt die für ihre Sicherheit berühmte Wuppertaler Schwebebahn in die Tiefe. Fünf Menschen kommen ums Leben und 47 werden verletzt. Es bleibt bis heute das größte Unglück einer Reihe von kleineren Pannen.

1901 ging mit der Wuppertaler Schwebebahn die erste, dauerhaft betriebene Monorail in Betrieb.
Foto: DB Museum/Daniel Karmann

Am 12. April 1999 ereignete sich in Wuppertal ein tragisches Unglück: Fünf Menschen verloren ihr Leben und 47 wurden verletzt, als die Schwebebahn in die Wupper stürzte.

Eine vergessene Eisenkralle, die während Bauarbeiten am Gleis zurückgelassen worden war, verursachte den Unfall. Das tragische Ereignis erschütterte nicht nur die Stadt, sondern hatte auch weitreichende Konsequenzen für die Sicherheitsstandards.

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Bis 1999 galt die Schwebebahn als die sicherste der Welt

Die Wuppertaler Schwebebahn, eine technische Meisterleistung, galt fast ein Jahrhundert lang als Symbol für Fortschritt und Sicherheit. Doch nach dem Unglück von 1999 musste die Sicherheit der Passagiere neu bewertet werden.

Für die vergessene Eisenkralle mussten sich später acht Männer als Angeklagte vor Gericht verantworten. Das Landgericht verhängte Geld- und Bewährungsstrafen. Die für die Sicherheit zuständigen Ingenieure erhielten die höchsten Strafen. Ins Gefängnis kam niemand. 25 Jahre nach dem tragischen Unglück erinnert eine Gedenktafel an die Opfer.

Die Schwebebahn als Symbol für Modernität

Die Wuppertaler Schwebebahn wurde 1901 eröffnet und ist 13,3 km lang. Der „stählerne Lindwurm“ schlängelt sich platzsparend auf 472 Stelzen meist über der Wupper durch das dicht bebaute Tal. Die Wuppertaler Schwebebahn war fast 100 Jahre lang Symbol für Modernität, Sicherheit und Ingenieurkunst, galt bis 1999 als das sicherste Verkehrsmittel der Welt.

Protokoll der Schwebebahn-Pannen

  • Lange war der legendäre Zwischenfall mit Elefant Tuffi der bekannteste Unfall: 1950 war das Tier bei einer Werbeaktion eines Zirkusdirektors aus der Schwebebahn in die Wupper gestürzt. Von Blitzlicht und Menschenrummel erschreckt, durchbrach das Tier eine Seitenwand und fiel hinab, erlitt aber nur leichte Verletzungen.
  • Im März 1997 fuhren zwei Züge aufeinander, 14 Menschen wurden verletzt. Die Opfer waren Insassen des historischen „Kaiserwagens“, den die Wuppertaler Stadtwerke zu Vergnügungsfahrten einsetzen. Mit ihm hatte Kaiser Wilhelm II. 1900 eine Probefahrt unternommen.
  • Im November 1998 krachte es erneut: In einer Haltestelle werden bei einer Kollision zehn Menschen verletzt, darunter vier Kinder. Dennoch: Bis zum 12. April 1999 gab es keinen tödlichen Unfall, der Nimbus des sichersten Verkehrsmittels der Welt war intakt. Das änderte sich an jenem Morgen schlagartig.
  • Nach dem Unfall von 1999 sorgte die Schwebebahn mit einer Pannen-Serie weiter für Negativ-Schlagzeilen. Im Oktober 2013 stürzte die stromführende Schiene in die Tiefe – auf Fahrbahn, auf Autos und in die Wupper. Damals ruhte der Betrieb mehrere Wochen lang.
  • Im Mai 2017 berührt eine Bahn das Gerüst der Schwebebahn: Die Aufsichtsbehörden verhängen Tempolimit 40 statt 60. Im November 2018 fällt die schwere, eiserne Stromschiene erneut auf 350 m Länge hinab und erschlägt beinahe einen Cabrio-Fahrer. Es folgte die monatelange und bis dahin längste Betriebsunterbrechung. Nicht einmal der Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg hatte das Rückgrat des Nahverkehrs der Bergischen Großstadt so lange lahmgelegt.
  • In den vergangenen Jahren hat sich der Betrieb normalisiert und die Schwebebahn blieb von weiteren Pannen verschont. Das Problem der neuen Räder der 2016 eingeführten Schwebebahn-Baureihe sei inzwischen gelöst worden. Es war zwar nicht sicherheitsrelevant, führte aber zu kurzen Wartungsintervallen und starker Laufgeräusche. Auf einigen Streckenabschnitten dürfe inzwischen auch wieder Tempo 60 gefahren werden.

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