Dart-Mission 27. Feb. 2024 Iestyn Hartbrich Lesezeit: ca. 2 Minuten

Asteroidenmond Dimorphos besteht aus lockerem Geröll

Die Nasa hat Dimorphos mit einem Projektil gerammt, um herauszufinden, ob sich so die Erde vor einem Asteroideneinschlag schützen ließe. Die Uni Bern hat die Mission nun analysiert.

Das Dart-Projektil hat den Asteroiden Dimorphos leicht abgebremst, sodass dieser seitdem einen zweiten Asteroiden, Didymos, enger umkreist. Die Nasa will mit dem Versuch herausfinden, ob sich auf ähnliche Weise auch ein Himmelskörper mit Kurs auf die Erde ablenken ließe.
Foto: NASA/Johns Hopkins APL

Eigentlich sollte das Dart-Projektil der Nasa im September 2022 mit 24 000 km/h im Asteroidenmond Dimorphos einschlagen und einen Krater hinterlassen. Das mit dem Einschlag hat geklappt, das mit dem Krater offenbar nicht. Darauf deuten erste Analysen eines internationalen Teams um die Uni Bern hin, die auf Daten der Dart-Mission basieren.

Und das hat mit der Beschaffenheit des Asteroidenmonds zu tun. Vor der Mission war völlig unklar, ob Dimorphos ein solider Felsbrocken ist oder eine poröse korallenartige Struktur. Nun zeichnet sich ab: Er ist nichts davon. Die besten Übereinstimmungen mit den gemessenen Daten ergeben sich, wenn Dimorphos als Haufen lockeren Gerölls simuliert wird.

Statt Krater eine globale Verformung

Das bedeutet: Der Dart-Einschlag vor anderthalb Jahren hat den Haufen umgeschichtet, der Mond mit einem Durchmesser von 160 m hat seine Form verändert. „Vermutlich ist Dimorphos aus Gesteinsbrocken entstanden, die sich von Didymos durch seine Eigendrehung abgelöst haben“, folgern die Forschenden. Der Zusammenhalt des kleinen Mondes sei dementsprechend gering: „Unsere Simulationen deuten darauf hin, dass der Einschlag von Dart keinen Einschlagkrater, sondern eine globale Verformung von Dimorphos verursacht hat.“

Lesetipp: Warum es so schwierig ist, Asteroiden für den Bergbau zu finden

In viel stärkerem Umfang als angenommen hat Dimorphos auch seinen Orbit um den eigentlichen Asteroiden geändert: Didymos. Die Nasa war davon ausgegangen, dass sich die Umlaufperiode um 10 min verkürzen würde. Jetzt sind es 33 min weniger. „Die für eine solche Bahnänderung nötige Energie ist um das Zwei- bis Fünffache größer als die Einschlagenergie von Dart“, erläutert die Berner Weltraumforscherin Sabina Raducan. Eine wichtige Rolle müsse deshalb zusätzlich der Rückstoß der beim Einschlag herausgeschleuderten Asteroiden-Trümmer gespielt haben.

Proben für den Ernstfall der Asteroidenabwehr

Dart, kurz für Double Asteroid Redirection Test, ist als Probe für den Erstfall erdacht worden. Die Nasa will herausfinden, mit welchen Mitteln sich die Erde vor Asteroiden schützen lässt, die auf Kollisionskurs geraten.

Das Doppelsystem Didymos-Dimorphos wurde ausgewählt, weil es sich auf seiner Bahn um die Sonne der Erde immer wieder nähert und deshalb gut zu erreichen ist. Außerdem lässt sich in einem Doppelsystem die Aufprallenergie besonders gut messen, nämlich durch die veränderte Umlaufperiode.

Ende 2026 soll auch der ESA-Satellit Hera bei Dimorphos ankommen. Seine Aufgabe: die Einschlagstelle mit verschiedenen Instrumenten zu vermessen.

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