Starfighter-Pilot im Videointerview 14. Mrz 2024 Von Peter Steinmüller Lesezeit: ca. 4 Minuten

F-104 G: So sicher fühlte es sich im „Witwenmacher“ an

Die Lockheed F-104 Starfighter dürfte eines der berühmtesten Flugzeuge der Geschichte sein. Vor 70 Jahren, im März 1954, flog er zum ersten Mal. In Deutschland hat er einen zweifelhaften Ruf als Witwenmacher oder fliegender Sarg. Doch der ehemalige Pilot Frank Heinevetter vergleicht den Starfighter lieber mit einem Porsche. Wie er das mit seiner Erfahrung aus zehn Jahren begründet und wieso er sich auch im Tiefflug mit 50 m über Grund noch sicher fühlte, hat er in diesem Interview verraten.

Frank Heinevetter trat im Jahr 1968 in die Bundeswehr ein. Von 1973 bis 1983 war er Pilot auf der F-104 Starfighter, danach bis 1993 auf dem Panavia Tornado mit insgesamt 4400 Flugstunden.  Auf seinem Facebook-Kanal „Erinnerungen eines Starfighter-Piloten“ postet er regelmäßig Videos zur F-104 im Dienst der Luftwaffe. Heinevetters Verband war das Jagdbombergeschwader 33 in Büchel. Der Standort wird immer wieder in den Nachrichten erwähnt, weil dort die Luftwaffe ihre taktischen Atombomben der Bundeswehr gebunkert hat. Im Kalten Krieg standen auf den Fliegerhorsten der fünf Jagdbombergeschwader rund um die Uhr zwei Starfighter mit untergehängten Atombomben startbereit.

Fast Facts: Die Lockheed F-104 G bei der Bundeswehr

In welchen Museen kann ich die Lockheed F-104  G Starfighter in Deutschland ansehen?

Zahlreiche Starfighter sind in Deutschland noch erhalten. Sie finden sich in Luftwaffenstützpunkten, in privaten Sammlungen und Museen. Die Website www.916-starfighter.de zählt mehr als 120 F-104 Starfighter in Deutschland auf, die zumindest noch teilweise erhalten sind, auch wenn es beispielsweise nur das Cockpit ist. Die wichtigsten Museen mit Starfightern sind:

Das Militärhistorische Museum Gatow in Berlin verfügt mit fünf Exemplaren über den größten Starfighter-Bestand unter deutschen Museen. Spektakulärstes Exemplar ist das im Freigelände auf Pfosten montierte Exemplar mit unter dem Rumpf montiertem Raketentriebwerk. In den 1960er-Jahren wollte die Luftwaffenführung damit sicherstellen, dass die mit taktischen Atomwaffen ausgestatteten Jagdbomber auch noch starten konnten, wenn die Startbahnen zerstört waren. Entsprechend ist die Maschine mit der Attrappe einer Atombombe ausgestattet.

Die Flugwerft Oberschleißheim zeigt eine F-104 G des Jagdbombergeschwaders 33 in Büchel. Die Maschine stammt aus einer Serie von 210 Flugzeugen, die von einer Arbeitsgemeinschaft der Firmen Messerschmitt, Dornier, Heinkel und Siat in Lizenz gebaut wurden.

Im Technikmuseum Speyer sind zwei F-104 G Starfighter aus Bundeswehrbeständen zu besichtigen: Besucherinnen und Besucher erwartet auf dem Freigelände eine buntlackierte Maschine in den Farben des Marinegeschwaders 2 (MFG 2), das in den 1980er-Jahren eine Kunstflugstaffel betrieb. Im graugrünen Tarnanstrich präsentiert sich in einer Halle eine zweisitzige Trainingsversion von der Erprobungsstelle Manching.

Das Gerhard-Neumann-Museum im niederbayerischen Niederalteich ist dem Schöpfer des Triebwerks GE J-29 gewidmet. Es trieb unter anderem den Starfighter und die McDonnell Douglas F-4 Phantom an. Der jüdische Maschinenbauingenieur Neumann floh vor den Nazis nach China, wo er die US-Söldnerstaffel Flying Tigers im Einsatz gegen die Japaner unterstützte. In den Nachkriegsjahren stieg er zum Leiter der Triebwerksabteilung von General Electric auf. Zu den Exponaten des Museums zählen drei Starfighter. Einer ist eine doppelsitze Trainingsversion, bei einem anderen ist die Außenhaut abgetragen, um den Blick ins Innere freizugeben. Das Museum ist allerdings nur für Gruppen nach Voranmeldung zu besichtigen.

Chuck Yeager im Cockpit einer Lockheed NF-104 Starfighter
Er war aus dem „Stoff, aus dem die Helden sind“: Testpilot Chuck Yeager im Cockpit einer Lockheed NF-104 Starfighter. Sein spektakulärer Absturz mit dem Typ setzt den dramatischen Abschluss des Filmes. Foto: U.S. Air Force/public domain

In welchen Filmen ist die Lockheed F-104 Starfighter zu sehen?

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