Ein Jahr Cell Broadcast 21. Feb 2024 Von Dominik Hochwarth Lesezeit: ca. 2 Minuten

Katastrophenwarnsystem schlug bereits über 200-mal Alarm

Am 23. Februar 2023 wurde Cell Broadcast eingeführt. Seitdem gab es bereits mehr als 200 Katastrophenwarnungen in Deutschland. Die Initiatoren sind bislang zufrieden.

Das neue Katastrophenwarnsystem Cell Broadcast warnt Handynutzer z. B. bei Unwetter, Feuer oder Naturkatastrophen.
Foto: Vodafone

Seit seiner Einführung am 23. Februar 2023 hat das neue Katastrophenwarnsystem Cell Broadcast in Deutschland bereits 219-mal Alarm geschlagen. Darunter waren Warnungen vor verschiedenen Gefahren wie Amokläufen, Explosionsgefahren, Sturmfluten, extremer Eisglätte und Großbränden. Zusätzlich zu diesen Warnungen gab es 43 Aktualisierungen zu bestehenden Warnsituationen.

Im ersten Jahr seines Bestehens konnte das System die Bevölkerung erfolgreich vor 98 Großbränden in Wohn- und Industriegebieten sowie auf ausgedehnten Waldflächen warnen. Ebenso wurden 40 Warnungen vor schweren Unwettern mit orkanartigen Böen, sintflutartigen Regenfällen, heftigen Gewittern, extremer Eisglätte und Überschwemmungen herausgegeben. Die Einführung von Cell Broadcast auf Bundesebene wurde insbesondere durch die verheerenden Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021, auch auf Initiative von Vodafone, vorangetrieben.

So verlief das erste Jahr Cell Broadcast

Das erste Jahr des Cell-Broadcast-Systems war durch mehrere wichtige Einsätze gekennzeichnet. Das schlimmste Ereignis war sicher der Amoklauf in Hamburg am 9. März 2023, bei dem die Anwohner in der Nähe des Tatorts vor möglichen weiteren Anschlägen gewarnt wurden. Bewährt hat sich die Technologie auch bei zahlreichen Bombenentschärfungen, bei denen Evakuierungen erforderlich waren, sowie bei Warnungen vor drohenden Explosionen durch austretendes Gas oder bei Unfällen mit Gefahrguttransportern.

Auch interessant: Bundesnetzagentur: Wettbewerb beim Mobilfunk bringt Vorteile

Auch Warnungen vor Vergiftungs- und Infektionsgefahren, etwa durch verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser, wurden erfolgreich übermittelt. Die umfangreichste Warnung erfolgte am 16. Januar 2024, als der Deutsche Wetterdienst vor extremem Glatteis in Teilen von Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Unterfranken warnte und Millionen Menschen aufforderte, ihre Autos nicht zu benutzen. An den Weihnachtstagen 2023 wurde in mehreren Städten und Landkreisen vor Hochwasser und Überschwemmungen gewarnt. Anfang Juli 2023 wurde in weiten Teilen Niedersachsens vor schweren Gewittern mit extremen Orkanböen und Starkregen gewarnt.

In NRW gab es die meisten Warnungen

Nordrhein-Westfalen liegt mit den meisten Warnungen über Cell Broadcast an der Spitze der Bundesländer. Innerhalb eines Jahres wurde hier vor 59 Ereignissen gewarnt. Rheinland-Pfalz (32 Warnungen) und Bayern (25 Warnungen) folgen auf den Plätzen zwei und drei, Hessen (20 Warnungen), Niedersachsen und Schleswig-Holstein (jeweils 19 Warnungen) runden die Liste ab.

Beim bundesweiten Warntag am 14. September 2023 konnte das Cell-Broadcast-System seine Zuverlässigkeit unter Beweis stellen: Über 50 Mio. Mobiltelefone empfingen gleichzeitig Testwarnungen.

So funktioniert das Katastrophenwarnsystem

Cell Broadcast ermöglicht den zuständigen Behörden, bei drohenden oder bereits eingetretenen Katastrophen gezielte Warnungen auszusenden. Diese Warnungen werden von den Mobilfunkbetreibern über ihre Netze an die Mobilfunkgeräte ihrer Kunden übermittelt. Alle Mobilfunkgeräte innerhalb der betroffenen Funkzellen empfangen die Warnung automatisch, ähnlich dem Radioprinzip, von dem das System seinen Namen hat. Auch im stummen Modus können die Geräte je nach Warnstufe mit lauten Signaltönen auf Gefahren wie Überschwemmungen, Erdbeben, Hurrikane, Hitzewellen, Schadstoffaustritte, Krankheitserreger, Großbrände, Bombenentschärfungen und andere akute Bedrohungen hinweisen.

Auch interessant: 5G-Bahnstrecken für hybride Mobilfunknutzung gestartet

Ein großer Vorteil von Cell Broadcast ist, dass keine Datenverbindung oder spezielle App benötigt wird. Es wird lediglich ein eingeschaltetes und empfangsbereites Mobiltelefon benötigt. Seit November 2023 ist der Dienst auch für ältere Handymodelle verfügbar, nachdem er ursprünglich am 23. Februar 2023 nur für moderne Smartphones eingeführt wurde.

Themen im Artikel

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Maschinenfabrik Herkules Meuselwitz GmbH

CE-Koordinator (m/w/d) in der mechanischen Konstruktion

Meuselwitz
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Münster
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Hamburg
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Leipzig
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Stuttgart
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Frankfurt am Main
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Hannover
Technische Hochschule Mittelhessen

W2-Professur mit dem Fachgebiet Veranstaltungswirtschaft mit den Schwerpunkten BWL und technisches Informationsmanagement

Gießen
Technische Hochschule Mittelhessen

W2-Professur mit dem Fachgebiet Technische Mechanik und Projektmanagement im Veranstaltungskontext

Gießen
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Ingenieurin / Ingenieur für das technische Gebäudemanagement (w/m/d)

Berlin
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen