Beim Kunststoffrecycling den Kreislauf endlich schließen
Industrie, Forschung und Politik arbeiten daran, dass Kunststoffe vollständig recycelbar werden. Doch noch ist eine echte Kreislaufwirtschaft hier nicht in Sicht.

Feintuning fürs chemische Recycling: Die Erzeugung von Pyrolyseöl aus gemischten Kunststoffen als Ersatz für Rohölprodukte verlässt allmählich den Labormaßstab.
Foto: BASF SE
Der Staatengemeinschaft ist es ernst: Die Umweltversammlung der Vereinten Nationen hatte im März ein rechtlich bindendes Abkommen im Kampf gegen Plastikmüll verabschiedet. Nun müssen Forschungsinstitute und Unternehmen liefern, um die Kreisläufe wirklich zu schließen. Für die kunststoffverarbeitenden Industrie wird dies auch ein großes Thema auf der Messe K vom 19. bis 26. Oktober in Düsseldorf sein.
Doch trotz politisch geforderter Quoten gestalten sich Rückgewinnung und erneuter Einsatz von Kunststoffen für die Hersteller noch ziemlich schwierig. Zu groß sind die Qualitätseinbußen etwa beim mechanischen Recycling, auch wenn sich sogar Verbundwerkstoffe immer besser trennen lassen.
Lesetipp: VDI-Direktor Ralph Appel – bei Kunststoffen den Kreislauf schließen
Chemisches Recycling nimmt Fahrt auf
Derweil nimmt das chemische Recycling allmählich Fahrt auf. Einer der Vorreiter, die BASF in Ludwigshafen, hat gerade mit der Arcus Greencycling Technologies GmbH die Abnahme von Pyrolyseöl aus gemischten Kunststoffabfällen vereinbart. Eine Demonstrationsanlage in Frankfurt, die erste dieser Art im kommerziellen Maßstab, soll bis zu 100 000 t Pyrolyseöl pro Jahr liefern. Daraus will BASF Produkte mit exakt den gleichen Eigenschaften anbieten wie solche, die auf Erdöl basieren.