Klimaschutz 06. Apr 2023 Von Hans-Christoph Neidlein

Marines CCS: Wie sich CO2 sicher und dauerhaft unter der Nordsee lagern lässt

Ohne CCS, die Abtrennung und Speicherung von Treibhausgasen, und damit auch die Speicherung von CO2 im Meeresboden können die klimapolitischen Ziele kaum erreicht werden. Doch in Deutschland gibt es viele offene Fragen und zahlreiche rechtliche Hürden.

Ein Tank mit CO2: Wohin mit dem Treibhausgas? Das Bild zeigt ein isländisch-schweizerisches Projekt, das aus Verbrennungsprozessen abgetrennte Gas wird unterirdisch gespeichert, in diesem Fall in Basaltformationen. CCS (Carbon Capture and Storage) nennt sich diese Technik. Riesige Speicherpotenziale für CCS sieht die Wissenschaft dafür vor allem unter dem Meeresboden der Nordsee – auch in deutschen Gewässern. Aber noch sind eine Menge Fragen aus deutscher Sicht nicht beantwortet. Ein neues Forschungsprogramm soll Abhilfe schaffen.
Foto: Ariane Rüdiger

In der naturwissenschaftlichen Forschung besteht Konsens: Selbst mit einer ambitionierten Klimapolitik wird die Menschheit bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts voraussichtlich immer noch 5 % bis 15 % der aktuellen CO2-Emissionen freisetzen und den Klimawandel vorantreiben. Diese Restemissionen entstehen zum Beispiel bei der Zementherstellung, der Müllverbrennung, im Flug- und Schwerlasttransport oder der Landwirtschaft. Um diese Emissionen auszugleichen, muss das CO2 direkt an seinen Quellen abgefangen sowie aus der Atmosphäre entnommen werden. Anschließend muss das Gas sicher eingelagert werden. Verfahren zur CO2-Abscheidung und -Speicherung werden auch als CCS (Carbon Capture and Storage) bezeichnet.

Unser Lesetipp zum Thema: Der CO2-Entzug

CO2 ist ein langlebiges Gas. Seine Entnahme und Speicherung müssen daher effektiv und dauerhaft sein. Kohlendioxidentnahmemethoden wie Direct Air Capture (DAC) und Bioenergiegewinnung mit Kohlendioxid-Abscheidung und -Speicherung (BECCS) sind auf die Speicherung im geologischen Untergrund angewiesen. In Europa wird CCS bisher nur in Norwegen im industriellen Maßstab angewendet. Das CO2 wird hierbei unter den Meeresboden verpresst. In den Niederlanden, Dänemark, Großbritannien sowie in Norwegen planen verschiedene Firmen weitere Großprojekte für die marine geologische CO2-Speicherung in der Nordsee, weil sich dies mittlerweile aufgrund der steigenden Preise für Emissionszertifikate auch wirtschaftlich lohnen kann.

Unter dem Boden der Nordsee wäre Platz, um für viele Jahre die Restemissionen Deutschlands an CO2 zu speichern

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