100 000 t Bio-LNG im Jahr: Deutschlands größte Produktionsanlage in Betrieb
Die Shell Deutschland GmbH hat gestern (18. 4.) im Rheinland eine neue Anlage zur Produktion von Bio-LNG in Betrieb genommen. Mit der Jahersproduktion von 100 000 t sollen 1 Mio. t CO2 eingespart werden.
Jährlich sollen rund 100 000 t des Bio-LNG (verflüssigtes Biomethan) in der gerade eröffneten Produktionsanlage von Shell hergestellt werden können.
Damit könnten nach Angaben des Mineralölkonzerns jährlich 4000 bis 5000 LNG-Lkw betankt und bis zu 1 Mio. t CO2 vermieden werden. Mit der Inbetriebnahme der Bio-LNG-Anlage im Kölner Süden sei damit ein wichtiger Teil der Dekarbonisierungsambitionen von Shell beim Schwerlastverkehr Realität.
Die Eröffnungszeremonie wurde von prominenten Gästen aus Politik, Gesellschaft und Verwaltung von Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen sowie von vielen Kunden aus dem Transportgewerbe, zum Beispiel Scania, Iveco, Volvo, Audi und UPS begleitet.
Der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), sagte, die Eröffnung sei ein wichtiges Signal für Investitionen, Arbeitsplatzsicherung sowie Strukturwandel – und damit Teil der Energiewende in Deutschland.
Felix Faber, Geschäftsführer von Shell Deutschland, ergänzte: „Wir wollen die gesamte Wertschöpfungskette für Bio-LNG bedienen. Dafür hat Shell bereits ein europaweites Netz mit 90 Tankstellen zur Betankung von LNG-Lkw aufgebaut, darunter 36 Stationen in Deutschland.“ Bereits 2022 hatte Shell Europas größten Produzenten von Biomethan aus Dänemark, NatureEnergy, gekauft.
Biomethan ist ein nachhaltiges Gas, das aus landwirtschaftlichen Abfällen (Mist, Gülle oder organischen Reststoffen) gewonnen wird. In der neuen Anlage im Rheinland wird das Gas verflüssigt und an die Shell LNG-Stationen geliefert, an denen Kunden tanken.
Shell will 2050 klimaneutral sein
Ziel von Shell sei es, bis 2050 ein Netto-Null-CO2-Unternehmen zu werden. Der Fokus dieser Transformation liege auf Aktivitäten, die Treibhausgasemissionen verringern oder vermeiden. So investiere Shell beträchtlich in CO2-arme und -freie Produkte sowie Angebote wie grünen Wasserstoff, Wind- und Solarstrom, den Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und Biokraftstoffe. Dabei gehe es für Shell und andere Mineralölkonzerne darum, das Trilemma Energiesicherheit – Energiekosten – Übergang zu klimaschonender Energie zu managen.
Der Energy and Chemicals Park Rheinland (die Standorte sind Köln-Godorf und das 6 km entfernte Werk Süd in Wesseling) sei für Shell einer der Motoren der Energiewende. So werde bereits grüner Wasserstoff in dem vor drei Jahren in Betrieb genommenen Elektrolyseur Refhyne 1 produziert. Zudem sei von Seiten Shells erst im Januar eine weitreichende Investitionsentscheidung getroffen worden, nach der am Standort Wesseling von Shell Rheinland kein Rohöl mehr zu Treibstoffen verarbeitet werden soll. Stattdessen entstehe dort eine Produktionsanlage für hochwertige Schmierstoffe.
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