Schadensbilanz 11. Jan 2022 Von André Weikard Lesezeit: ca. 2 Minuten

Juliflut ist die teuerste Naturkatastrophe in Deutschland

Die Hochwasserkatastrophe aus dem Sommer 2021 kostete 220 Menschen das Leben. Die Schäden summieren sich auf 46 Mrd. €, davon 33 Mrd. € in Deutschland, errechnete der Rückversicherer Munich Re. Damit ist die Juliflut die teuerste Naturkatastrophe, die je hierzulande erfasst wurde. Im globalen Vergleich richtete ein anderes Unglück aber noch mehr Schaden an.

Nach dem Rückgang des Wassers bietet sich für Anwohner und Helfer, hier in Hagen am 15.7.21, ein Bild der Zerstörung.
Foto: 2021 Bundeswehr/Katharina Flor

2021 war ein Katastrophenjahr. Weltweit vernichteten Stürme, Hochwasser, Waldbrände oder Erdbeben nach Berechnungen des Rückversicherers Munich Re Werte in Höhe von rund 248 Mrd. €. Das sei deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Versichert waren dabei nur 106 Mrd. €. 2021 war dennoch für die Versicherungen das zweitteuerste Jahr (gemeinsam mit 2005 und 2011) seit der systematischen Erfassung der Zahlen.

In Europa sorgten Starkregenfälle im Zusammenhang mit Tief „Bernd“ für Jahrhundertniederschläge und Schäden von 46 Mrd. €. Die VDI nachrichten berichteten umfangreich unter anderem:

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Die teuerste Naturkatastrophe des Jahres

Währenddessen waren die USA vor allem vom Hurrikan „Ida“ geplagt, der für 65 Mrd. $ Gesamtschaden verantwortlich ist – und damit die weltweit teuerste Naturkatastrophe des Jahres.

Der Sturm der zweithöchsten Kategorie 4 traf am 29. August 90 km südlich von New Orleans mit Windstärken von etwa 240 km/h auf Land. Zehntausende Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. „Ida“ setzte seinen Weg in nordöstlicher Richtung fort. Es kam vor allem im US-Bundesstaat New Jersey und im Großraum New York zu schweren Überschwemmungen, bei denen 114 Menschen ums Leben kamen. Auch insgesamt war die Hurrikansaison 2021 mit 21 benannten tropischen Stürmen ungewöhnlich aktiv. Im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 erfassten die Meteorologen nur 14,3 Hurrikane.

Auch eine Kältewelle, die im Februar 2021 den Süden der USA ergriff, verursachte starke Schäden an Infrastruktur und Bauten. Die Temperaturen lagen in Texas zwar nur bei -8 °C. Für diese Region sind solche Werte aber äußerst ungewöhnlich. Millionen Menschen waren von Stromausfällen betroffen. In Summe verbuchten die Experten der Munich Re Schäden von 30 Mrd. $. Das macht den sogenannten „Deep Freeze“ zur drittteuersten Naturkatastrophe des vergangenen Jahres.

Was hat die Häufung von Naturkatastrophen mit dem Klimawandel zu tun?

„Die Katastrophenstatistik 2021 ist auffällig. Denn etliche der extremen Unwetterereignisse gehören zu jenen, die durch den Klimawandel häufiger oder schwerer werden“, kommentiert der Leiter der Abteilung Climate Solutions der Munich Re, Ernst Rauch. Auch wenn Ereignisse nicht einfach dem Klimawandel zugeordnet werden könnten, so liefere die Analyse der Veränderungen über Jahrzehnte hinweg plausible Indizien für einen Zusammenhang mit der Erwärmung der Atmosphäre und Ozeane, erläutert Rauch weiter und warnt: „Die Anpassung an steigende Risiken durch den Klimawandel wird eine Herausforderung.“

Ein besonderes Problem liegt darin, dass eine große Anzahl der Schäden nicht versichert ist. Das trifft insbesondere auf die ärmeren Länder der Welt zu. Dort liegt die Versicherungslücke bei mehr als 90 %. Opfer von Naturkatastrophen sind entsprechend auf staatliche Hilfen angewiesen oder in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht.

„Eine höhere Versicherungsdichte kann dazu beitragen, dass betroffene Menschen und Länder die finanziellen Folgen einer Katastrophe besser verkraften und zu einem normalen Leben zurückkehren können“, so Ernst Rauch.

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