Ende der Kleinstaaterei 05. Jan 2024 Von Dominik Hochwarth Lesezeit: ca. 2 Minuten

DGB fordert gemeinsame Energiewende der norddeutschen Küstenländer

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nannte die Energiewende einmal „Jahrhundertchance“ für die Küste. Nach Ansicht der Gewerkschaften müssten die fünf norddeutschen Küstenländer dafür allerdings an einem Strang ziehen, anstatt „Kleinstaaterei“ zu betreiben.

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An der Nordseeküste können nicht nur Windräder zur Energiewende beitragen.
Foto: PantherMedia / balipadma

Nirgends bläst der Wind so stark wie an der Nordseeküste, insbesondere bei der Windkraft können die fünf norddeutschen Küstenländer bei der Energiewende daher punkten. Aber auch beim Import von Wasserstoff braucht es entsprechende Infrastruktur in den norddeutschen Häfen. In Sachen Windenergie passiert zwar bereits heute viel an der Nordseeküste, nach Ansicht des DGB sollte insgesamt aber noch mehr gehen in Sachen Energiewende, wenn sich Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen zusammentun. Mit einer gemeinsamen Industriepolitik könnten die fünf Küstenländer eine Vorzeigeregion in Europa werden.

„Ende der Kleinstaaterei“

Der DGB appelliert an die fünf norddeutschen Küstenländer, eine gemeinschaftliche Industriepolitik zu entwickeln, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen. Laura Pooth, Vorsitzende des DGB-Bezirks Nord, betont gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die Notwendigkeit einer solchen Zusammenarbeit: „Mit Kleinstaaterei kommen wir an dieser Stelle nicht voran, gerade in Zeiten von Ellbogenmentalität ist es wichtig, zusammenzuhalten und sich solidarisch abzustimmen.“ Sie kritisiert die fehlende Erneuerung der Windenergie-Allianz und das Ausbleiben einer übergreifenden Strategie für Hafenkonzepte und Wasserstoff-Terminals: „Da ist also noch sehr viel Spielraum nach oben.“

Gedanken zum Jahr 2024: Statt Krisenmodus Zuversicht

Pooth hob hervor, dass die norddeutschen Bundesländer das Potenzial besitzen, eine weltweit anerkannte Vorzeigeregion in Sachen Energiewende zu werden. Die DGB-Vorsitzende des Bezirks Nord wies jedoch darauf hin, dass jedes der fünf Küstenländer für sich allein genommen kleiner ist als beispielsweise Baden-Württemberg oder Bayern. Sie betonte die Notwendigkeit eines solidarischen und abgestimmten Handelns dieser Länder, um eine sozial gerechte Bewältigung des Klimawandels zu ermöglichen. Dies soll zugleich zu guten und sicheren Arbeitsplätzen in der Region führen.

„Große Investitionen in die Zukunft müssen endlich kommen“

Pooth betont, dass das Ziel, das erste klimaneutrale Land zu werden, nicht nur durch die Festlegung von Zielen erreicht werden kann. Es fehlen konkrete Maßnahmen und notwendige Investitionen für eine zukunftsfähige Entwicklung. Besonders die Industrie, die sich über Jahre entwickelt hat, sieht sich nun mit der gewaltigen Aufgabe konfrontiert, in kurzer Zeit klimaneutral zu werden.

Rekordhoch bei Strom aus Windkraft – dank Sturmtief Zoltan

Die Gewerkschafterin Pooth sieht soziale Gerechtigkeit als zweite zentrale Herausforderung der Energiewende. Sie warnt davor, dass finanziell schwächere Bevölkerungsgruppen, die sich keine privaten Lademöglichkeiten leisten können und auf ihr Auto angewiesen sind, nicht die Hauptlast tragen dürfen.

Zur Untermauerung der Forderung nach einer gemeinsamen Industriepolitik im Norden verweist der DGB auf eine Studie von 2022. Diese zeigt, dass es viele einzelne Ansätze gibt, aber meist fehlt eine übergreifende Strategie. Obwohl die Anzahl der Initiativen für eine sozial-ökologische Transformation seit 2011 zugenommen hat, sind viele dieser Ansätze bisher nur Absichtserklärungen ohne größeren Zusammenhang. (dpa/hoc)

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