Unternehmensporträt: Delicious Data 19. Okt 2022 Von Patrick Schroeder Lesezeit: ca. 3 Minuten

KI in der Gastronomie bewahrt Lebensmittel vor der Tonne

Bäckereien, Kantinen, Restaurants: Wegen schwankender Nachfrage landen jährlich Millionen Mahlzeiten im Müll. Ändern soll das eine Künstliche Intelligenz (KI) des Münchener Start-ups Delicious Data.

Rund 1,9 Mio. t Lebensmittel aus der Außer-Haus-Verpflegung landen jährlich ungenutzt in der Mülltonne – alleine in Deutschland .
Foto: PantherMedia/Andriy Popov

Mensa der Universität Stuttgart, 2017: Valentin Belser ist spät dran. Nur noch wenige Minuten bleiben dem Studenten der Luft- und Raumfahrttechnik. Als er mit knurrendem Magen an der Essensausgabe steht, fällt auf: Es sind kaum noch Gäste da. Aber die Auslage ist gefüllt. Fragen schießen ihm durch den Kopf: Wie effektiv plant die Gastronomie? Wie viele Mahlzeiten gehen verloren? Eine Recherche ließ Belser damals die Kinnlade runterklappen. Auch jüngste Zahlen sind schwer verdaulich: Allein in Deutschland landeten 2020 in der Außer-Haus-Verpflegung 1,9 Mio. t Lebensmittel im Müll, so das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Unter anderem deshalb, weil die Gastronomie die Anzahl benötigter Speisen nur ungenau vorausplanen kann. Denn zahlreiche Faktoren lassen die Nachfrage schwanken – darunter Wetter, Krankheitswellen und Ferienzeiten. „Deshalb produzieren Gastronomen und Bäckereien aus Sicherheitsgründen bis zu 20 % über Bedarf“, sagt Belser. „Das ist nicht nur eine Vergeudung wertvoller Ressourcen, sondern auch klimaschädlich.“

Karriere in der Kantine – statt im Weltall

Eine Situation, welcher der Student nicht länger zusehen wollte. Er fasste deshalb den Entschluss, der Luft- und Raumfahrt erstmal den Rücken zu kehren. Statt über Parabelflüge und Satellitentechnik nachzudenken, arbeitete er sich in die Abläufe von Kantinen, Mensen, Restaurantketten, Hotels und Krankenhäuser ein. Das Ziel: Die Einrichtungen dabei zu unterstützen, Einkäufe besser zu planen und Abfälle zu reduzieren. Mit dieser Entscheidung war das Fundament für das Start-up Delicious Data gelegt.

Start-up-Finanzierung: Rosige Zeiten für „grüne Gründungen“?

Die Gründer von Delicious Data: Jakob Breuninger (li.) und Valentin Belser: rund 1000 t CO2-Äquivalent eingespart. Foto: Delicious Data

Gemeinsam mit seinem Kommilitonen Jakob Breuninger, Spezialist für Maschinelles Lernen, hat Belser das Herzstück des Start-ups entwickelt: eine künstliche Intelligenz (KI), die auf eigenen Servern arbeitet. Sie verbindet sich über das Internet mit Kassen und Warenwirtschaftssystemen der Gastronomen. Ihre Aufgabe: Die bisherigen Einkaufs- und Absatzdaten analysieren und mit externen Faktoren wie Wetterlage und Ferienzeiten anreichern, die Einfluss auf die zukünftige Nachfrage haben.

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