Podcast „Prototyp“ 25. Apr 2024 Von Wolfgang Schmitz Lesezeit: ca. 3 Minuten

Quereinstieg gegen den Fachkräftemangel

Das klassische Karrieremodell beruht hierzulande auf vertikalen Aufstiegen. Der Quereinstieg ist kaum Thema. Das sollte sich ändern, meint Firmengründerin Dalia Das im Karriere-Podcast „Prototyp“.

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Fische brauchen Sprungkraft, um in ein neues, bislang fremdes Becken abtauchen zu können. Das geht nur über Weiterbildung.
Foto: panthermedia.net / mikdam

Der Fachkräftemangel hat auch seine gute Seiten. Er fördert die Kreativität bei der Arbeitnehmersuche und öffnet die Augen für Menschen, die es ansonsten auf dem Arbeitsmarkt schwer hätten. In Unternehmen müssen sich Personalfachleute etwas einfallen lassen, um an gute Leute zu kommen. Dann ist meist von Frauenförderung, Migranten oder der Wertschätzung älterer Mitarbeitender die Rede. Aber selten von Quereinsteigern. Dabei wären die doch eine lohnende und bislang kaum genutzte Quelle. Mit dieser Überzeugung gründete Dalia Das „Neue Fische“, ein Weiterbildungsunternehmen, das Quereinsteiger beim Umstieg in die IT-Branche fachlich unterstützt. Im Podcast „Prototyp“ von ingenieur.de und VDI nachrichten erzählt sie, was Quereinsteiger wie lernen und was sie Arbeitgebern bieten können.

In der IT ist Quereinstieg kein Novum

Die klassische Ausbildung bereite nicht immer auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes vor, insbesondere dann, wenn Arbeitnehmer schon länger im Berufsleben stehen und sich immer weiter von ihrer eigentlichen Qualifikation entfernt haben. „So kommt man an Quereinsteigern und Quereinsteigerinnen gar nicht vorbei“, meint Dalia Das. „In den USA ist das Thema bereits viel gelebter.“

In der IT sei Quereinstieg kein Novum. Die Branche habe eine gewisse Übung bei der Aufnahme ursprünglich anders Qualifizierter, u. a. getrieben durch den Fachkräftemangel, der sich in diesem Bereich schon gezeigt habe, und durch die Start-up-Kultur. Das Programm von Neue Fische konzentriere sich auf das rein Fachliche und passe sich der schnellen technischen Entwicklung und den Bedarfen des Arbeitsmarktes immer wieder an.

Dalia Das ist überzeugt: „An Quereinsteigern und Quereinsteigerinnen kommt man gar nicht vorbei.“ Foto: neue fische/Jewgeni Roppel

Ein Beispiel sei künstliche Intelligenz, die inzwischen fester Bestand der Lehrpläne sei. Dalia Das: „Wir bereiten passgenau auf ein bestimmtes Berufsbild vor und sind auch in der Lage, Spezifika von Unternehmen zu berücksichtigen. Entsprechend sind die Curricula aufgestellt.“ Was die Bewerber mitbringen müssen, sind neben dem Interesse an der Technik Motivation, Kommunikationsstärke und Teamgeist. Es gibt ein Auswahlverfahren, einen Test und Material, um sich einzuarbeiten. Dabei testen sich die Bewerbenden auch quasi selbst, um herauszufinden, ob ihnen das angestrebte Jobprofil liegt oder nicht und ob es Spaß machen könnte. „Es darf auf keinen Fall wehtun“, sagt Dalia Das und lacht.

Wie 15 Ingenieure aus dem Bereich Automotive über Weiterbildung ihre Jobs sicherten

Das Qualifizierungsprogramm dauert je nach Teil- oder Vollzeit sowie Wissensstand zwischen drei und sechs Monate, es unterrichten Fachleute mit Praxiserfahrung. „Wir achten darauf, dass sie aus der Industrie kommen, sodass die Coaches genau wissen, welche Skills relevant sind.“ Die Lerngruppen sind generationsübergreifend rund 15 Personen stark und lernen in Projektteams.

Dalia Das erzählt auch von Erfolgsgeschichten, etwa von den 15 Ingenieuren aus dem Bereich Automotive, deren Skills nicht mehr reichten und denen durch die Umschulung die Jobs erhalten blieben. Ansonsten hätten sie wahrscheinlich das Unternehmen verlassen und der Arbeitgeber ein neues Team aufstellen müssen. Eine teure Sache.

Das Unternehmen Neue Fische ist nicht der einzige Anbieter, der sich dem Thema Quereinstieg widmet mit jeweils verschiedenartigen Schwerpunkten. „Es ist gut, dass es inzwischen auch andere Anbieter gibt“, betont Dalia Das. „Das Thema ist so groß, das können wir allein nicht stemmen. Wo es noch fehlt, sind Modelle abseits der Digitalindustrie.“ Lachend fügt Dalia Das an: „Sonst muss ich sie selbst entwickeln.“

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