Studie zu Brüchen in der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung 18. Aug 2022 Von Wolfgang Schmitz Lesezeit: ca. 2 Minuten

Wenn Arbeitnehmer es ihrem Unternehmen „heimzahlen“

Verspätetes Erscheinen im Büro, absichtlich langsames Arbeiten oder die Abgabe minderwertiger Arbeit: Die Möglichkeiten für Arbeitnehmer, sich an ihrem Arbeitgeber für einen Vertrauensbruch und nicht gehaltene Versprechen zu rächen, sind vielfältig. Achtsamkeitstrainings könnten dem entgegenwirken.

Wenn Arbeitnehmer ihren Mitarbeitenden etwas versprechen, was sie nicht halten, müssen sie mit einem unliebsamen Echo rechnen.
Foto: panthermedia.net/Josef Müllek

Es sind erstaunliche 90 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den USA, die zugeben, sich hin und wieder am Arbeitgeber zu rächen. Die Autoren einer gemeinsam von WHU – Otto Beisheim School of Management, Universität Liverpool, Singapur Management Universität und Indian Institute of Management Ahmedabad erstellten Studie gehen davon aus, dass sich diese Größenordnung auch auf den europäischen und deutschsprachigen Raum übertragen lässt.

Beschäftigte empfehlen intensivierte Mitarbeiterbindung

Als Auslöser gelten Vertrauensbrüche des Arbeitgebers in Form von nicht eingehaltenen Versprechen, die im modernen Arbeitsalltag immer wieder vorkommen. Sie zeigen sich beispielsweise, wenn ein Arbeitgeber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versprochene berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, etwa interessante Aufgaben, Beförderungen, Arbeitsregelungen, etwa Gleitzeit oder Homeoffice, oder Vergütungen, etwa Gehaltserhöhungen oder Prämien, vorenthält.

Dies führt laut Studie zu feindseligem Verhalten der Angestellten gegenüber ihrer Firma, das bei den Unternehmen jährlich Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Die Arbeitnehmer möchten es dem Unternehmen „heimzahlen“ und zeigen weniger Engagement, lassen sich deutlich mehr Zeit für ihre Aufgaben oder folgen Anweisungen von Vorgesetzten nicht mehr. Wie die Studie zeigt, kann dieser Effekt aber verhindert oder zumindest stark abgemildert werden: Die Lösung lautet Achtsamkeit.

Achtsamkeitstrainings sind für Angestellte und Unternehmen gleichermaßen sinnvoll

Etwa 22 % aller Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten bieten ihren Angestellten heute schon Achtsamkeitstrainings an – mit sehr guten Ergebnissen und einer Rückläufigkeit feindseligen Verhaltens nach einem Vertrauensbruch.

Umgang mit Mitarbeitern ist entscheidend

Achtsamkeit ist eine Form der Konzentration, bei der es darum geht, Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu beurteilen. Durch die Methode lernen Menschen, sich selbst besser zu kontrollieren und weniger emotional zu reagieren. „Achtsame Menschen können mit negativen Erfahrungen daher neutraler umgehen und ihre emotionale Wirkung enttarnen. Sie reagieren dadurch bewusster und weniger impulsiv“, bilanzieren die Autoren.

So gelingt es ihnen, ein nicht erfülltes Versprechen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, mildernde Faktoren zu berücksichtigen und für Alternativen zur Beilegung des Konflikts offen zu sein. Achtsamkeitstrainings sind also für Angestellte und Unternehmen gleichermaßen sinnvoll und helfen dabei, hohen wirtschaftlichen Schaden von den Firmen abzuwenden.

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