Saeki: 3D-Drucken und Fräsen in einer Produktionszelle
Die junge Firma Saeki druckt, fräst und kontrolliert Bauteile mithilfe eines Roboterarms. Das Team von der ETH Zürich konnte jetzt knapp 6,5 Mio. € bei Wagnisfinanzierern einsammeln.

Foto: SAEKI
Im Gegensatz zu traditionellen Herstellern, die auf manuelle Prozesse setzen, kombiniert Saeki die additive Fertigung in großem Maßstab mit der Präzisions-CNC-Bearbeitung in einem einheitlichen Produktionssystem. Dieser hybride Ansatz ermöglicht es dem Unternehmen, präzisionsgefertigte Komponenten innerhalb von Tagen statt Wochen zu liefern und gleichzeitig höchste Qualitätsstandards durch automatisierte Inspektionsprozesse einzuhalten. Durch die Integration einer automatisierten Qualitätssicherung stellt das Unternehmen sicher, dass jedes Teil strenge Industriestandards erfüllt, was schnellere Lieferzeiten und eine verbesserte Kosteneffizienz für großformatige Komponenten ermöglicht.
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Saeki hat außerdem eine Sofortangebotsplattform ins Leben gerufen, die es Kunden ermöglicht, Entwürfe hochzuladen, Anforderungen zu konfigurieren und sofortige Preise für die Teile zu erhalten. Durch die „Beseitigung traditioneller Engpässe bei der Angebotserstellung“ hat Saeki den Beschaffungszyklus nach Unternehmensangaben von Tagen auf Minuten reduziert.

Ziel sind Lights-out-Factories
„Es gibt eine exponentiell wachsende Kluft zwischen dem, was wir entwerfen können, und dem, was wir tatsächlich bauen können“, sagt Andrea Perissinotto, Mitbegründer und CEO von Saeki. „Während Ingenieure jetzt KI nutzen können, um Hunderte von optimierten Designs zu erstellen, kann die herkömmliche Fertigung diese Komponenten einfach nicht kostengünstig liefern. Durch die Integration der additiven Fertigung in die CNC-Bearbeitung und Qualitätssicherung geben wir der Industrie die Werkzeuge an die Hand, die sie benötigt, um ohne Einschränkungen innovativ zu sein.“ Ziel sei eine Zukunft mit vollständig autonomen Fabriken.

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Saeki wurde von Andrea Perissinotto (CEO), Oliver Harley (CTO) und Matthias Leschok (COO) während ihres Studiums an der ETH Zürich gegründet. Der technologiegetriebene Ansatz des Teams reduziert nach Unternehmensangaben nicht nur den Abfall und verkürzt die Vorlaufzeiten, sondern trägt auch dazu bei, kritische Fertigungskapazitäten nach Europa zu verlagern. Darüber hinaus passe sich Saeki durch die Minimierung der Abhängigkeit von Lieferanten aus Übersee den Branchentrends in Bezug auf Nachhaltigkeit und Resilienz der Lieferkette an.
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Vom Konzept überzeugt sind offenbar auch etliche Wagnisfinanzierer: In einer Seed-Runde sammelte Saeki jetzt 6,7 Mio. $ von Lightbird, Founderful, 2100VC, Danobat und mehreren Business Angels ein.
Toolcraft hat eine ähnliche Produktionszelle gebaut
Ganz neu ist die Idee unterdessen nicht. Die mittelfränkische Toolcraft AG hat eine sehr ähnliche Roboterzelle bereits im vergangenen Jahr vorgestellt. Details dazu erklärt Technologievorstand Christoph Hauck im Podcast „Druckwelle“:
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