Additive Fertigung 07. Sep 2023

Spritzgießen: Bessere Formen in kurzer Zeit

Forschende der Uni Rostock nutzen preiswerte MIM-Granulate (Metal Injection Moulding), um Spritzgießformen additiv aufzubauen.

Zunächst entstehen Grünlinge der Spritzgießform (links). Massive Metallteile (rechts) werden daraus, wenn sie entbindert und gesintert wurden.
Foto: Universität Rostock

Wer klassisch hergestellte Spritzgießformen will, muss regelmäßig Wochen darauf warten. Das Fräsen aus dem Vollen bei entsprechenden Dienstleistern dauert halt seine Zeit. Schneller geht es mit einer Technologie, die gerade in Rostock entwickelt wurde. Obendrein verspricht sie nicht nur eine Zeitersparnis, sondern auch bessere Produkte für weniger Geld.

Lesetipp: Besser Entformen nach dem Spritzgießen

Klingt nach Zauberei? Ist es nicht. Es ist additive Fertigung! Hintergrund: Die junge Produktionstechnologie erlaubt es, konturnahe Kühlkanäle in die Spritzgießform zu integrieren. Heißt: Das eingespritzte Material kann schneller abkühlen, das fertige Produkt also schneller ausgeworfen werden. Mit anderen Worten: Zykluszeiten verkürzen sich, der Output – und bestenfalls der Gewinn – wird höher.

Per Schmelzschichtung werden Grünlinge der Spritzgießform aufgebaut. Foto: Universität Rostock

Beim Drucken der Formen setzen die Hansestädter aber nicht auf das pulverbettbasierte Laserschmelzen – was teure Anlagen und hochpreisige Materialien voraussetzen würde.

Das Verfahren heißt „Composite Extrusion Modeling“

Ihre Zauberformel lautet „Composite Extrusion Modeling“. Dabei wird MIM-Granulat (Metal Injection Molding) per Schmelzschichtung in Form gebracht, dann entbindert und abschließend gesintert.

Lesetipp: Grandseigneur des 3D-Drucks hilft Gründern

Verarbeitet wird das günstige MIM-Material auf Druckern des Jungunternehmens AIM3D.

Ein Mitarbeiter der Uni Rostock, Abdullah Riaz, bedient den 3D-Drucker von AIM3D. Die Maschine verarbeitet MIM-Granulate. Foto: Universität Rostock

Details erläutert Hermann Seitz im Podcast

Details zum Verfahren erläutert Hermann Seitz, Inhaber des Lehrstuhls für Mikrofluidik an der Universität Rostock, im Podcast „Druckwelle“, Folge 70:

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