Automatisierungstechnik 02. Dez 2022 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

Studie belegt zunehmenden Einsatz von offener Kommunikation im Maschinenbau

Kommunikationsstandards wie IO-Link und OPC UA finden laut der Marktstudie „SPS-Systeme“ im deutschen Maschinenbau immer mehr Zuspruch. Auch Cloud-Anbindungen wollen Unternehmen stärker nutzen. Und: Ein Steuerungshersteller konnte beim Bekanntheitsgrad deutlich zulegen.

Steuerungen werden zunehmend per Edge- und Cloud-Computing vernetzt. Das Bild zeigt einen Demonstrator von Siemens, der dazu den Mobilfunkstandard 5G nutzt.
Foto: M. Ciupek

Der Trend zu IO-Link und OPC UA hält weiter an. Jeweils etwa 60 % der deutschen Maschinenbauer planen den Einsatz dieser Standards für die industrielle Kommunikation. Aber auch Vernetzungstechnologien wie Cloud-, Edge- und Fog-Computing werden immer mehr genutzt. Das sind zentrale Ergebnisse der aktuellen unabhängigen Marktstudie „SPS-Systeme“, die von Betriebswirtin Michaela Rothhöft, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachhochschule Südwestfalen, freiberuflich mit Unterstützung des VDMA-Fachverbands Elektrische Automation durchgeführt wurde. Bei der mittlerweile sechsten Auflage der Studie gaben 2022 deutschlandweit mehr als 250 Maschinenbauunternehmen Auskunft über das Einsatzverhalten und über zukünftige Entwicklungen zum Kaufverhalten, zu Technologieanforderungen und zu Trends rund um die Steuerungssysteme.

Diagnose und Monitoring liegen bei Cloud-Diensten im Maschinenbau vorne

Bei den Ansprüchen zeigt sich, dass integrierte funktionale Sicherheit sowie die Mensch-Maschine-Schnittstellen zu den wichtigsten Aspekten im Maschinenbau zählen. Drei von vier Unternehmen möchten zudem zukünftig eine Cloud-Anbindung nutzen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber der letzten Befragung im Jahr 2018, wo das nur auf etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen zutraf.

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Durch die Cloud-Anbindung sollen bei mehr als jedem zweiten Befragten die Diagnose, das Monitoring, die Datensammlung sowie die Analyse und Auswertung im Vordergrund unterstützt werden. Die Koordination von Maschinen über Cloud-Dienste werde dagegen nur sehr selten beabsichtigt. In dem Zusammenhang erwarten die Befragten im Steuerungsumfeld auch eine deutliche Steigerung bei der Nutzung von Smartphones und Tablets sowie Edge- und Fog-Computing.

SPS-Anbieter: Siemens ist am bekanntesten, gefolgt von Beckhoff

Auch die Bekanntheit unterschiedlicher Anbieter wurde in der Studie abgefragt. Demnach wird der Markt für SPS-Systeme in Deutschland weiterhin von Siemens dominiert. In den vergangenen 20 Jahren ist der Bekanntheitsgrad des Unternehmens auf dem Topniveau nahezu konstant geblieben.

Das Ranking nach Bekannntheitsgrad der Steuerungshersteller im deutschen Maschinenbau zeigt mit Siemens einen klaren Spitzenreiter. Auf den Plätzen dahinter gibt es Gewinner und Verlierer. Grafik: Michaela Rothhöft

Am stärksten hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Firma Beckhoff entwickelt. War das Unternehmen aus Verl 2001 mit 6 % noch weitgehend unbekannt, ist die Firma heute mit 68 % beim Bekanntheitsgrad die klare Nummer zwei – noch vor Unternehmen wie Rockwell Automation und der inzwischen zu ABB gehörenden B&R. Laut Rothhöft zeigt das, „dass auch ein damals noch kleines Unternehmen im Vergleich zu internationalen Konzernen durchaus Chancen hat, in einem schwierigen Markt große Erfolge zu feiern“. Beckhoff profiliert sich dabei vor allem durch die Erfüllung der technischen Anforderungen in der Branche.

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