Sublieferanten 22. Mai 2024 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Zwangsarbeit in der Lieferkette: BMW und Volkswagen in den USA unter Druck

BMW und Volkswagen geraten in den USA in Schwierigkeiten, weil sie Teile von einem chinesischen Unternehmen bezogen haben, das wegen des Verdachts auf Zwangsarbeit nicht mehr beliefern darf.

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BMW und Volkswagen in den USA unter Druck.
Foto: PantherMedia / Ruslan-Lytvyn

BMW und Volkswagen stehen in den USA aufgrund von Bauteilen, die von einem chinesischen Zulieferer hergestellt wurden, unter politischem Druck. Der Vorsitzende des Finanzausschusses im Senat von Washington beschuldigt die beiden deutschen Automobilhersteller sowie Jaguar Land Rover, elektronische Komponenten eines chinesischen Unternehmens verwendet zu haben. Die Produkte dieses Unternehmens dürfen wegen des Verdachts auf Zwangsarbeit nicht in die Vereinigten Staaten importiert werden.

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Chinesische Bauteile mit Zwangsarbeitsverdacht

Wie die dpa berichtet, betrifft der Fall elektronische Bauteile des chinesischen Unternehmens Sichuan Jingweida Technology, die über eine längere Lieferkette an die Autohersteller gelangten. In den USA unterliegt Jingweida einem Gesetz von 2021, das die Einfuhr von Produkten verbietet, die mit uigurischer Zwangsarbeit hergestellt wurden. Menschenrechtsorganisationen beschuldigen die chinesische Regierung, viele Uiguren im Westen Chinas massenhaft zu internieren.

Der demokratische Senator Ron Wyden forderte den US-Zoll und den Grenzschutz auf, verstärkt gegen Unternehmen vorzugehen. Sowohl Volkswagen als auch BMW betonten, dass sie die geltenden Gesetze einhalten wollen.

„Die Autohersteller stecken den Kopf in den Sand und behaupten dann, keine Zwangsarbeit in ihren Lieferketten finden zu können“, sagte Wyden. „Irgendwie hat das Aufsichtspersonal des Finanzausschusses aufgedeckt, was milliardenschwere Unternehmen offenbar nicht konnten: dass BMW Autos importierte, Jaguar Land Rover Teile importierte und die VW AG Autos herstellte, die alle Komponenten eines Lieferanten enthielten, der wegen des Einsatzes uigurischer Zwangsarbeit gesperrt ist. Die Selbstkontrolle der Autohersteller funktioniert offensichtlich nicht.

Kalifornischer Zulieferer alarmierte Autohersteller

Erstabnehmer der chinesischen Bauteile war ein kalifornischer Zulieferer, der diese an die Lear Corporation weiterverkaufte. Lear, ein direkter Lieferant der Autohersteller, informierte im Januar BMW, Jaguar Land Rover, VW und Volvo über das Problem, wie aus Wydens Bericht hervorgeht. Während VW daraufhin die US-Behörden einschaltete, setzte BMW den Einsatz der betroffenen Bauteile fort. Infolgedessen wurden nach der Warnung durch Lear noch 8000 Minis mit den beanstandeten Jingweida-Komponenten in die USA eingeführt.

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„In Bezug auf das Lieferkettenthema haben wir so schnell und verantwortlich wie möglich gehandelt, um das Bauteil zu ersetzen und das Gesetz zur Prävention uigurischer Zwangsarbeit einzuhalten“, zitiert die dpa Worte des Sprechers für VW in den USA. Im Februar stoppte VW nach eigenen Angaben die Einfuhr mehrerer Tausend Fahrzeuge in die USA, bis die betroffenen Bauteile ausgetauscht wurden.

BMW ließ offen, ob die chinesischen Bauteile nach der Warnung durch Lear tatsächlich noch in 8000 Minis eingebaut und in die USA geliefert wurden. Ein Sprecher sagte, die BMW Group habe Maßnahmen ergriffen, um den Import der betroffenen Teile und Fahrzeuge in die USA zu stoppen. Darüber hinaus werde eine Serviceaktion mit Kunden- und Händlerbenachrichtigung für betroffene Fahrzeuge in den USA durchgeführt. (dpa/ili)

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