Mikroelektronik 08. Nov. 2022 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Halbleiter: Fabriken in der EU sollten stärker gefördert werden

Chips auf einer Platine: Im Rahmen des Eu Chips Act soll die eigene Herstellung in der Eu gestärkt werden. VDE und ZVEI fordern eine stärkere Förderung und mehr Tempo.
Foto: Jens D. Billerbeck

VDE und ZVEI plädieren dafür, die Produktionskapazitäten für Chips in Deutschland und Europa zu erhöhen. Die Bundesregierung erwägt jetzt doch, den Verkauf der Waferfabrik von Elmos in Dortmund an ein chinesisches Unternehmen zu untersagen.

von Stephan W. Eder

Die Branchenverbände VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) und ZVEI (Verband der Elektro- und Digitalindustrie) sprechen sich massiv dafür aus, die Produktionskapazitäten für Chips in den Halbleiterfabriken in Deutschland und Europa, sogenannten Fabs, zu erhöhen. Die beiden Organisationen setzen dabei vor allem auf den Ende 2021 vorgelegten EU Chips Act, der noch in diesem Jahr spruchreif werden könnte.

EU Chips Act: Europäische Chips für europäische Produkte

Laut ZVEI-Präsident Gunther Kegel müsste der aber mit mehr Geld als bislang geplant ausgestattet werden. „Im internationalen Wettbewerb können wir nur bestehen, wenn wir wichtige europäische Industrieprojekte mit hohem Einsatz umsetzen“, betonte Kegel in diesem Kontext. Ziel müsse sein, Forschung, Entwicklung und Produktion durch eine aktive Standortpolitik und Industrialisierungsförderung substanziell auszubauen.

Habeck will Chipfabrik von Elmos jetzt doch nicht an Chinesen verkaufen

Die deutsche Mikroelektronikproduktion ist in diesem Zusammenhang führend in Europa – mit deutlich über 50 %: „Der Bedarf an Mikroelektronik wird durch die Megatrends Elektrifizierung, Digitalisierung und Energiewende immer weiter steigen“, betonte VDE Präsident Armin Schnettler. Aktuell wird am Beispiel der Dortmunder Chipschmiede Elmos deutlich, welche große strategische Bedeutung das heimische Chip-Know-how haben könnte.

Neues Zeitalter für die Hightech-Industrie: Der US Chips and Science Act

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will nach Agenturberichten der dpa vom heutigen Dienstag (8. 11. 2022) den Verkauf an einen chinesischen Investor untersagen. Entsprechend habe man dem Bundeskabinett die Untersagung des Erwerbs vorgeschlagen. Habeck sehe Übernahmen im Bereich von Halbleiterfertigung und Chipproduktion kritisch, weil die öffentliche Ordnung und Sicherheit Deutschlands gefährdet sei. Elmos hatte Ende 2021 mitgeteilt, die Waferfertigung in Dortmund an den Konkurrenten Silex für umgerechnet 85 Mio. € zu veräußern. Silex gehört zum chinesischen Konzern Sai Microelectronics.

VDI und ZVEI: EU braucht schnelle gezielte Förderung der heimischen Chipfertigung

„Europa braucht einen diskriminierungsfreien und krisenfesten Zugang zu den weltweiten Lösungen der Mikroelektronik, um technologisch souverän bleiben zu können“, betonte Schnettler. Daher gelte es auch, Standortnachteile im Bereich der Ansiedlungs- und Betriebskosten, des Wettbewerbsrechts und der Besteuerung abzubauen. Und da es sich um eine sehr schnell agierende Branche handelt, bräuchte es ein Fördersystem, das regional, national und europaweit schnell Entscheidungen trifft und umsetzt.

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