Infrastruktur 30. Sep 2022 Von Wolfgang Heumer Lesezeit: ca. 4 Minuten

Nord-Stream-Lecks: Wie lassen sich Offshore-Pipelines reparieren?

Lassen sich die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 reparieren? Nur wenige Unternehmen wie die schottische Stats Group beherrschen die notwendige Technik, größere Lecks von Offshore-Pipelines wieder abzudichten.

Leck in der Gaspipeline Nord Stream 1 in schwedischen Hoheitsgewässern.
Foto: Swedish Coast Guard

Wenn die Lecks an den beiden Offshore-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 geschlossen werden sollen, dann sind schweres Gerät und extremes technisches Know-how nötig. Hinzu kommt ein auf maximale Sicherheit ausgelegtes, schrittweises Vorgehen. Während die Nord-Stream-Pipelines sich infolge der schweren Schäden nahezu vollständig entleeren, erfolgen Reparaturen im Unterwasserbereich normalerweise an gefüllten Pipelines. Die notwendigen Verfahren und Technologien im Offshore-Sektor beherrschen international nur wenige Unternehmen. Marktführend ist die Stats Group mit Sitz in Aberdeen, hinter der ein Konsortium aus den weltweit wichtigsten Öl und Gas fördernden Unternehmen steht. Auf ihrer Homepage geben die Schotten detailreiche Einblicke in ihre Arbeit und die dabei eingesetzte Technik.

Viertes Leck in Nord-Stream-Pipeline – Norwegen alarmiert wegen Drohnenflügen

Große Schäden an Unterwasser-Gaspipelines wie jetzt bei Nord Stream 1 und 2 gelten als äußerst unwahrscheinlich. Gleichwohl gibt es jede Menge Risiken, sodass Röhrensysteme auf dem Meeresgrund beschädigt werden könnten. Auf der Homepage zählt Stats Group unter anderem Schiffsanker, schweres Fischereigerät, Wasserströmungen und Bewegungen im Meeresgrund sowie Erdbeben zu den möglichen Risiken. Bei den meisten Schäden dürfte ein möglicher Gasaustritt nur einen Bruchteil jener Größe haben, wie er jetzt an den Nord-Stream-Lecks beobachtet wurde.

Gaslecks: Wartung und Reparaturen erfolgen üblicherweise an gefüllten Pipelines

In der Regel werden Reparaturen und Instandsetzungen erforderlich, wenn noch gar keine Leckage beobachtet wurde: Normalerweise wird der Zustand der Pipelines regelmäßig zum Beispiel auf Korrosion und den Zustand der Schweißnähte kontrolliert, um möglichen Leckagen vorzubeugen. Reparatur- und Instandsetzungsmaßnahmen gehen deshalb zumeist davon aus, dass die Arbeiten an gefüllten Leitungen vorgenommen werden müssen.

Im Emsland sind die Molche los

Um eine beschädigte oder korrodierte Sektion einer Pipeline reparieren zu können, muss in diesem Bereich zunächst der Gasfluss unterbrochen und das noch in dem Abschnitt befindliche Gas entfernt werden. Wenn die Leitungen nicht durch Schieber in der Nähe der Schadstelle geschlossen werden können, müssen zwei hoch technisierte „Propfen“ (Plugs) in den Gasstrom eingebracht und auf beiden Seiten der zu reparierenden Sektion festgesetzt werden.

Dieses Video erklärt die Reparatur an einer defekten Röhre mithilfe von Propfen und Molchen auf Basis eines realen Falls:

Angebot wählen und sofort weiterlesen

  • Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
  • Monatlich kündbar

Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.

Jetzt Mitglied werden
Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Betriebsmanagerin / Betriebsmanager (Elektroingenieurin / Elektroingenieur) (w/m/d)

Hannover
Technische Hochschule Mittelhessen

W2-Professur mit dem Fachgebiet Anlagenautomation und nachhaltiges Energiemanagement

Gießen
Deutsche Bahn AG

Bezirksleiter:in (m/w/d)

verschiedene Standorte
Winkelmann Elektromotoren GmbH & Co. KG

Konstruktionsingenieur Maschinenbau (m/w/d)

Uelzen
RWTH Aachen University

Projektkoordinator*in Versorgungstechnik (w/m/d)

Aachen
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Mitarbeiterin / Mitarbeiter im Bereich NATO-Pipelinemanagement (w/m/d)

Trier
AVAT Automation GmbH

Leiter (m/w/d) Produktmanagement

Tübingen
Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH

Architekt / Ingenieur als Teamleitung Baustellenkoordination (m/w/d)

Frankfurt am Main
Stadt Mannheim

Architekt*in / Bauingenieur*in als Projektleitung Hochbau (m/w/d)

Mannheim
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

Ingenieur*in für SPS-Programmierung

Greifswald
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen