Wissenschaftsmagazin 13. Dez 2023 Lesezeit: ca. 2 Minuten

ChatGPT unter den Top-Forschern des Jahres

In der alljährlichen Liste der maßgebenden Forscherinnen und Forscher des renommierten Wissenschaftsjournals "Nature" sticht in diesem Jahr eine ungewöhnliche Persönlichkeit heraus: ChatGPT.

And the Winner ist ... ChatGPT! Das KI-Tool gehört laut "Nature" zu den Top-Forschern des Jahres.
Foto: dpa picture alliance /REUTERS/Dado Ruvic/Illustration

In der Liste der zehn einflussreichsten Forscherinnen und Forscher des Jahres des Wissenschaftsjournals „Nature“  ist eine unkonventionelle Persönlichkeit dabei: der KI-gestützte Chatbot von OpenAI. „ChatGPT hat dieses Jahr die Nachrichten dominiert, und sein Einfluss ist in der gesamten Wissenschaft – und in der Gesellschaft – zu spüren“, so Richard Monastersky, Chefredakteur der Zeitschrift.

Die Entscheidung, ChatGPT in die Liste aufzunehmen, wurde getroffen, um die transformative Rolle der generativen künstlichen Intelligenz in der Wissenschaftsentwicklung zu würdigen, erklärte Monastersky. Letztendlich kann ChatGPT wissenschaftliche Arbeiten erstellen, Entwürfe für Präsentationen entwerfen, Beitrag zu Lehrveranstaltungen leisten und diente als Ideengeber für viele Forschungsprojekte.

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Zugleich habe ChatGPT allerdings auch Referenzen und Fakten erfunden sowie Hassreden ausgespuckt. „Vor allem aber hat er die Fantasie der Menschen angeregt.“ Noch sei unklar, welche Möglichkeiten aus ChatGPT-ähnlichen Systemen künftig resultierten, hieß es auch. „Aber die Revolution generativer KI hat begonnen. Und es gibt kein Zurück mehr.“ Da neben ChatGPT zehn Menschen gelistet sind, handelt es sich in diesem Jahr übrigens um eine Top-11.

KI-Pionier und Top-Mediziner

Als menschlicher Pionier der künstlichen Intelligenz wurde Ilya Sutskever, Chefwissenschaftler des Unternehmens OpenAI, in die „Nature“-Liste ebenfalls aufgenommen. Er habe eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von ChatGPT und den Sprachmodellen gehabt, auf denen der Chatbot basiert.

Mondsonde und Kernfusion

Zu den Experten, die die Wissenschaft im Jahr 2023 prägten, zählt das Fachmagazin Persönlichkeiten aus ganz anderen Bereichen. So Kalpana Kalahasti, stellvertretende Projektleiterin der „Chandrayaan-3“-Mission der indischen Raumfahrtbehörde. Mit der Sonde war im August die erste erfolgreiche Landung Indiens auf dem Mond gelungen.

Berücksichtigt wurde auch die Physikerin Annie Kritcher, leitende Konstrukteurin an der US-amerikanischen National Ignition Facility. Dort war es Anfang Dezember 2022 erstmals gelungen, bei einer Kernfusion mehr Energie zu gewinnen, als per Laser direkt hineingesteckt wurde.

Top-Mediziner und Mäuseväter

Erstmals Mäusewelpen aus den Zellen zweier männlicher Mäuse zu erzeugen, gelang dem Team des Entwicklungsbiologen Katsuhiko Hayashi von der japanischen Universität Osaka. Für die Mäuse mit zwei biologischen Vätern waren Hautzellen männlicher Tiere in Eizellen umgewandelt worden, die mit Spermien anderer Männchen befruchtet wurden.

In der Liste zu finden sind zudem der Mediziner Halidou Tinto, der in Burkina Faso klinische Studien zur Zulassung eines Malaria-Impfstoffs leitete, der Londoner Krebsforscher Thomas Powles, dessen Team Fortschritte bei der Behandlung bestimmter Krebsarten erreichte, sowie die Biochemikerin Svetlana Mojsov, die eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung des Hormons GLP-1 spielte, das neuen Medikamenten gegen Fettleibigkeit zugrunde liegt.

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Forscher deckte Fehler auf

„Nature“ berücksichtigte auch einen Forscher, der Fehler in einem scheinbar verblüffenden Ergebnis aufzudecken half: den Physiker James Hamlin von der University of Florida, der auf Ungereimtheiten in einer Anfang 2023 vorgestellten Studie zur Supraleitung bei Raumtemperatur hingewiesen hat. Die Studie wurde inzwischen zurückgezogen.

Mit in die Top-11 aufgenommen wurden zudem zwei Frauen, die selbst nicht forschen: Brasiliens Umweltministerin Marina Silva für Maßnahmen gegen die Abholzung im Amazonasgebiet sowie Eleni Myrivili, die bei den Vereinten Nationen Länder bei der Vorbereitung auf zerstörerische Auswirkungen des Klimawandels unterstützt. (dpa)

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