Smarthome 06. Sep 2024 Von Stefan Asche Lesezeit: ca. 2 Minuten

Wenn der Saugroboter zum Spion wird

75 % der Menschen in Deutschland nutzen Smarthome-Geräte. Dabei bleibt die IT-Sicherheit jedoch oft auf der Strecke. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schlägt Alarm.

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Staubsaugerroboter sehen mehr, als viele denken. Im Rahmen ihrer Mission kartieren sie gerne den gesamten Haushalt – zentimetergenau. Etwaige Langfinger haben großes Interesse an solchen Daten.
Foto: PantherMedia / diy13@ya.ru

Ein ziemlich realitätsnahes Horrorszenario: Der Saugroboter kartiert präzise die Wohnung. Die smarten Lautsprecher hören, wann die Bewohner in den Urlaub fahren wollen. Und die Überwachungskameras bestätigen schließlich deren tatsächliche Abfahrt … Zusammengefasst ergeben sich daraus höchst aufschlussreiche Daten für Einbrecher.

Solche Risiken sind vielen Nutzern von Smarthome-Geräten gar nicht bewusst. So weiß laut BSI weniger als die Hälfte der Befragten (42 %), dass auch Smarthome-Geräte mit Schadsoftware infiziert werden können. Denkbar ist etwa, dass Cyberkriminelle ein infiziertes Gerät als Teil eines Botnetzes für groß angelegte Angriffe missbrauchen. Gewonnene Informationen können dann nicht nur für Einbrüche genutzt werden. Sie dienen Betrügern auch, um sich beispielsweise als enger Kontakt ihres Opfers auszugeben. Die Polizei spricht dann vom sogenannten „Enkeltrick“.

Smarte Lautsprecher öffnen Betrügern Tür und Tor

Um diesen und weiteren Risiken entgegenzutreten, hat laut BSI lediglich ein Drittel (34 %) der Nutzerinnen und Nutzer von Smart Speakern das dazugehörige Benutzerkonto mit einem starken Passwort gesichert. Noch weniger Menschen achten z. B. darauf, ausschließlich zwingend erforderliche Daten einzugeben (29 %), Updates zu installieren (27 %) oder die Sicherheit des verbundenen Routers zu kontrollieren (19 %). Jede sechste Nutzerin bzw. jeder sechste Nutzer (16 %) hat zudem gar keine von 17 vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen getroffen. Der jüngste Cybersicherheitsmonitor des BSI deckt damit am Beispiel des Smart Speakers erheblichen Nachbesserungsbedarf bei der Cybersicherheit im vernetzten Zuhause auf.

Lesetipp: Mangelhafte Sicherheit im Smarthome

Der diesjährige Cybersicherheitsmonitor ist bereits die sechste gemeinsame Erhebung des BSI und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK). Bei der Befragung wurden 3047 Personen ab 16 Jahren bundesweit befragt und die Ergebnisse anhand der Bevölkerungsstrukturmerkmale Alter, Geschlecht, Bundesland und Bildung in Deutschland gewichtet.

Das BSI erklärt, wie Smarthome-Geräte sicher nutzbar sind

Das BSI klärt auf seiner Website umfassend über Risiken und Schutzmaßnahmen im Smarthome auf. Auch in Folge 27 des BSI-Podcasts „Update verfügbar“ sowie in den Wegweisern „Internet der Dinge sicher nutzen“ und „8 Tipps für den sicheren Umgang mit Smart Speakern“ geht es um IT-Sicherheit im Smarthome.

Lesetipp: So werden Hacker enttarnt

Unter www.k-einbruch.de informiert die Polizei außerdem rund um wirksamen Einbruchschutz – auch im Smarthome. Dort finden Nutzerinnen und Nutzer neben vielfältigen Informationen eine Datenbank mit Herstellern von geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Produkten.

Zahl der Smarthome-Geräte wird laut Bitkom stark steigen

Wie wichtig solche Informationen sind, unterstreicht eine aktuelle Bitkom-Studie. Zur Eröffnung der IFA (6. bis 10. September) in Berlin meldet der Branchenverband der deutschen ITK-Branche, dass 11 % derjenigen, die noch keine Smarthome-Anwendungen nutzen, eine entsprechende Anschaffung noch in diesem Jahr planen – und 19 % im kommenden Jahr. Weiter heißt es: 18 % derjenigen, die bereits Smarthome-Technologien besitzen, wollen noch in diesem Jahr eine weitere Anschaffung tätigen. 29 % planten dies für das kommende Jahr. Bei den Nutzerinnen und Nutzern seien durchschnittlich bereits sieben verschiedene Smarthome-Anwendungen im Einsatz. Ein Drittel habe die Anwendungen und Geräte im ganzen Haus bzw. der ganzen Wohnung verbaut.

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