Landtechnik der Zukunft 01. März 2022 von Tobias Meyer / Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

Hightech für die Feldarbeit: Mit vernetzten Landmaschinen Prozesse verbessern

Maschinenhersteller profitieren von der Investitionsbereitschaft der Landwirte. Das schlägt sich auch in Neuentwicklungen nieder.

Systemtraktor: Das Brückenfahrzeug von Nexat kann anstelle des Mähdreschermoduls andere Anbaugeräte aufnehmen und damit auf dem Feld vielseitig eingesetzt werden.
Foto: NEXAT GmbH

Die Landtechnikbranche zeigt sich aktuell besonders erfindungsreich und hätte das auch gerne auf der Branchenmesse Agritechnica in Hannover präsentiert. Die Messe vor Ort wurde abgesagt, aber einen Trost gibt es immerhin für die Hersteller: Der Markt boomt.

Technische Früchte des Einfallsreichtums

Hubertus Paetow, Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), nennt einen Grund für die Investitionsbereitschaft der Landwirte: „Man kann bereits heute den Weizen der übernächsten Ernte zu einem Preis verkaufen, der 30 % über dem Schnitt der letzten fünf Jahre liegt.“ Daraus resultiere der Nachfrageboom bei der Landtechnik. Durch die steigenden Preise für Diesel, aber auch für Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel geht es jetzt vor allem darum, mit weniger Ressourcenaufwand zu den gleichen oder sogar besseren Ergebnissen zu kommen.

Maschinenhersteller in Deutschland erzielen Rekordumsätze

Geld für solche Neuentwicklungen scheint vorhanden zu sein. Dem Branchenverband VDMA zufolge haben Landtechnikhersteller am Produktionsstandort Deutschland 2021 ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 16 % auf den Rekordwert von rund 10,5 Mrd. € gesteigert. Noch stärker wuchs der Export, der um 19 % zulegte. Besonders nachgefragt waren Traktoren, digitale Systemlösungen und Pflanzenschutztechnik.

Datenbanken sind für Landwirte zunächst wichtiger als Roboter

Laut Markus Demmel, dem Vorsitzenden der Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik im VDI, ist die klassische Agrartechnik „bereits sehr gut entwickelt“. Allerdings: Obwohl ein neuer Traktor sparsamer als betagte Modelle sei, könne er sich niemals rein über die Dieselersparnis amortisieren. Anstelle der einzelnen Maschine betrachten die Entwickler daher immer öfter den kompletten Arbeitsprozess.

Beispielhaft dafür ist ein neuer Systemtraktor in Brückenbauweise, der durch den Einsatz von Elektromotoren aus der Automobilindustrie möglich wurde. Er steht zudem für den verstärkten Branchentrend zur Zusammenarbeit mit Partnern, beispielsweise in Sachen vernetzter Module und Wasserstofftechnik.

Systemtraktor tritt gegen klassische Landmaschinen an

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