Rotorblätter defekt 26. Jan 2024 Von Dominik Hochwarth Lesezeit: ca. 2 Minuten

Ende der Reise: Mars-Hubschrauber fliegt nicht mehr

Er war für 30 Tage konzipiert, letztlich flog er drei Jahre. Doch jetzt ist Schluss. Der Mars-Hubschrauber Ingenuity kann nicht mehr abheben.

Auf diesem Bild waren die Rotoren des Mars-Helikopters Ingenuity noch einsatzbereit.
Foto: Nasa

Knapp drei Jahre nach der Landung auf dem Mars hat der Mini-Helikopter Ingenuity seine Funktion eingestellt. Das von der Nasa betriebene Fluggerät hat 72 Flüge mit einer Gesamtflugdauer von über zwei Stunden absolviert. Eine einmalige Leistung in der Geschichte der Raumfahrt. Nun ist er jedoch so beschädigt, dass er nicht mehr fliegen kann.

Rotorblätter beschädigt

Wie die Nasa berichtet, seien auf neuesten Bildern Schäden an einem oder mehreren Rotorblättern des Mini-Hubschraubers Ingenuity erkennbar. Sie sind durch eine zu harte Landung auf dem Mars verursacht worden. Obwohl Ingenuity noch aufrecht steht und mit dem Kontrollzentrum auf der Erde kommunizieren kann, ist ein Weiterfliegen unmöglich. Somit endet seine Mission, die ursprünglich auf 30 Tage angesetzt war, nach etwa drei Jahren.

Nasa-Chef Bill Nelson würdigte Ingenuity als das erste Luftfahrzeug auf einem anderen Planeten und betonte seine historische Bedeutung. Er hob hervor, dass der Helikopter höher und weiter geflogen ist als jemals erwartet, und damit die Fähigkeit der Nasa unterstrichen hat, Grenzen zu überwinden und das scheinbar Unmögliche zu erreichen.

Das Fliegen eines Helikopters auf dem Mars stellt eine enorme Herausforderung dar. Mit einer Atmosphäre, die 100-mal dünner ist als auf der Erde, bietet der Mars kaum ausreichend Gasmoleküle, gegen die sich die Rotorblätter abstoßen können. Zudem wirkt auf dem Mars eine Gravitationskraft, die mit 0,36 g immerhin ein Drittel der irdischen Gravitationskraft beträgt, was den Flug zusätzlich erschwert.

Auf den Spuren früheren Lebens auf dem Mars

Ingenuity (Einfallsreichtum) war im Februar 2021 mit dem Rover Perseverance (Durchhaltevermögen) auf dem Mars gelandet, der auf dem Planeten seitdem nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens fahndet sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforscht. Kurz nach der Landung absolvierte der mit Lithium-Ionen-Akkus betriebene und rund 1,8 kg schwere Helikopter als erstes Luftfahrzeug einen Flug auf einem anderen Planeten. Der Hubschrauber absolvierte insgesamt 72 Flüge mit einer Gesamtflugzeit von mehr als zwei Stunden.

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Für seinen allerersten Flug war der Mini-Hubschrauber im April 2021 um 6:34 Uhr MESZ von der Marsoberfläche abgehoben, auf eine Höhe von etwa 3 m aufgestiegen und dann etwa 30 s geschwebt, bevor er wieder landete. Insgesamt dauerte der Flug 39,1 s. Anschließend konzipierte die Nasa immer neue Flugrouten für Ingenuity.

Arbeiten unter harten Bedingungen

Der Mars-Hubschrauber Ingenuity musste extreme Bedingungen bewältigen: Die Temperaturen fallen nachts auf bis zu minus 90 °C, was für Batterien und Elektronik kritisch ist. Die dünne Marsatmosphäre erforderte, dass die Rotoren des Ingenuity auf 2537 Umdrehungen/min beschleunigen – deutlich mehr als bei Hubschraubern auf der Erde. Die benötigte Energie bezog der Hubschrauber aus seiner solarbetriebenen Batterie.

Trotz der Herausforderungen betonte Nasa-Manager Teddy Tzanetos die Bedeutung von Ingenuity. Er erklärte, dass der erste Mars-Helikopter die Raumfahrt nachhaltig beeinflussen und die Entwicklung von Luftfahrzeugen auf dem Mars sowie anderen Planeten in den kommenden Jahrzehnten vorantreiben wird. (dpa/hoc)

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